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Offener Brief an den niedersächsichen Umweltminister Meyer

Bild - Wolfsmonitoring

+++Skandale beim Wolfsmonitoring in Niedersachsen+++Illegale Abschüsse+++Tote und zerstückelte Wölfe+++Lynchjustiz und Gewaltspirale nimmt weiter zu+++


Der niedersächsische Umweltminister will eine Versachlichung in der Wolfsdebatte. Auch der Freundeskreis freilebender Wölfe e.V. präferiert dieses Vorhaben. Doch allein vor dem Hintergrund der teilweise eklatanten landesweiten Entwicklung in Sachen Monitoring sowie der zuletzt stark ansteigenden Gewaltspirale (illegalen Abschüsse, nebst der Präsentation von einem Wolfskopf vor einem Artenschutzzentrum sowie Funde von zerlegten Wolfskörpern) und dem nicht erkennbaren Willen der Landesjägerschaft der Umweltkriminalität in den eignen Reihen zielführend entgegenzutreten, hat der Freundeskreis freilebender Wölfe e.V. folgende klare Forderung an den Minister:
KÜNDIGUNG DER KOOPERATIONSVEREINBARUNG MIT DER LANDESJÄGERSCHAFT


Um welche Personalie und um welche Skandale es wirklich geht, lesen Sie hier in unserem offenen Brief an den Umweltminister, der heute zugestellt wurde:

- Offener Brief -


Sehr geehrter Herr Minister Meyer, die Landesjägerschaft Niedersachsen wurde über eine Kooperationsvereinbarung mit dem Land Niedersachsen offiziell mit dem Wolfsmonitoring in Niedersachsen beauftragt.
Jäger als Naturnutzer sind eine vom Wolf direkt betroffene Interessensgruppe. Diese konkurrieren mit dem Wolf um die Ressource Wild, sehen nach eigenen Angaben eine mögliche Erschwerung der Jagd durch Wolfspräsenz und außerdem den Wolf als potentielle Gefahr für Jagdhunde.
Diese Landesjägerschaft ist im Mai 2023 dem Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement beigetreten (
https://landvolk.net/.../landvolk-und-jaegerschaft.../)
Dieses artenschutzfeindliche Aktionsbündnis hat die Wiederausrottung des Wolfes als erklärtes Ziel.
Dazu traf Helmut Habermann, Vorsitzender des Pferdevereins Burgdorf und als zuständiger Sprecher in Sachen Wolf für Pferdeland Niedersachsen, auch anwesend in der AG Wolfsmanagement im aktuellen Dialogforum und Bündnismitglied auf der Delegiertenversammlung des Hannoveraner Verbandes in Verden am 24. April `23 eindeutige Aussagen:
„… Wir wollen unsere Pferde schützen so gut es geht, und im zweiten Schritt, weil dass das Kernthema ist, geht es erst darum, zu schießen. … Mit Sicherheit ist das auch nicht die Argumentation der meisten unserer Mitglieder, die ja im Wesentlichen fordern, den Wolf wieder auszurotten!“
Gleichzeitig verwies Habermann in seinem Vortrag auch auf den Umstand, dass in der einen oder anderen Gegend inzwischen pragmatische Lösungen durchgeführt werden. Gemeint sind hier die zunehmende Anzahl von illegalen Abschüssen. (
https://www.youtube.com/watch?v=TsZVwHiZeaU)


Auffällig ist außerdem die Personalie Raoul Reding, zuständig für das Wolfsmonitoring, welcher mit durchaus polemischen Aussagen in der Öffentlichkeit auffällt und damit unaufgefordert sein eigentliches Kerngeschäft verlässt. Die Veröffentlichung von Ausnahmegenehmigungen durch das MU Niedersachsen vergleicht Raoul Reding mit der Ankündigung einer Drogenrazzia. Die Böhme-Zeitung schreibt, dass es für Reding eine Illusion ist, anzunehmen, der Wolf verschwinde wieder von allein. Was hier im Klartext gemeint ist, ist unstrittig. (https://www.boehme-zeitung.de/nachrichten-blog/2023/1/11/wolf-attackiert-bei-soltau-ausgewachsenes-trakehner-pferd)


Raoul Reding verfügt über sämtliche Daten der Wolfsrudel in Niedersachsen. Er kennt größtenteils deren Kern- und Rückzugsgebiete bzw. deren Koordinaten.
Dabei läuft das Monitoring in Niedersachsen durchaus immer fragwürdiger ab, wird immer ungenauer. Ein wissenschaftlicher Auftrag liegt nicht vor und ein Schutzauftrag (NJV/ DJV staatl. anerk. Naturschutzvereinigung) ist nirgends auszumachen, die Gemeinnützigkeit somit eher fragwürdig.


„WÖLFE WIE VOM ERDBODEN VERSCHLUCKT“ schreibt die Zeitung Oldenburger Münsterland.
Unter den bisherigen Verkehrstoten sind diese verschwundenen Wölfe nicht zu finden.
Vom Rudel aus Nordhorn sowie aus dem Eleonorenwald des Werlter Rudels gibt es keine Nachweise. Genetische Ergebnisse vom Rudel bei Rehden fehlen, es gibt Fragezeichen bei dem Status des Rudels zwischen Herzlake und Löningen. Der dortige Rüde ist inzwischen verschollen, ein neuer Rüde wird angegeben.
Völlig offen ist die Situation im Raum Visbek und den Dammer Bergen. Dort gibt es keine Nachweise und die Jägerschaft im Raum Visbek soll dem Monitoring nichts gemeldet haben und will das offensichtlich auch nicht. Sie boykottieren damit das Monitoring.
„DAS REGELN WIR HIER SCHON SELBST“, sagte ein Jäger gegenüber der Zeitung Oldenburger Volkszeitung!

Auch hier ist die Message klar und die Absicht eindeutig und wird ganz ungeniert in die Öffentlichkeit getragen. (https://www.ga-online.de/artikel/1329554/Rudel-wie-vom-Erdboden-verschluckt)
Das ist ein Skandal!


Im Angesicht dieser klaren Fakten, Missstände und Defizite ist öffentlich nicht bekannt, dass Herr Raoul Reding zumindest bei seinem Auftraggeber umfänglich informiert und eindringlich vor der Entwicklung im gesamten Bundesland warnt und auf Hotspots hinweist.
Der Freundeskreis freilebender Wölfe e. V. muss in diesem Kontext sogar anzweifeln, dass sämtliche Daten aus dem Monitoring noch sicher verwahrt sind.
Vor diesem Hintergrund und im Lichte der landesweiten Entwicklung in Sachen Monitoring sowie der zuletzt stark ansteigenden Gewaltspirale (illegale Abschüsse, nebst der Präsentation von einem Wolfskopf vor einem Artenschutzzentrum sowie Funde von zerlegten Wolfskörpern) und dem nicht erkennbaren Willen des Nieders. Jagdverbandes Umweltkriminalität in den eignen Reihen zielführend entgegenzutreten, hat der Freundeskreis freilebender Wölfe e.V. folgende klare Forderung:
Kündigung der Kooperationsvereinbarung mit der Landesjägerschaft


Wenn Sie als Umweltminister eine Versachlichung in der Wolfsdebatte anstreben, wäre das ein erster konsequenter und folgerichtiger Schritt.
Alternativ kann das Monitoring in die Hände von Förstern und Umweltverbänden gegeben werden.

Mit freundlichen Grüßen

Ralf Hentschel, 1. Vorsitzender

Thomas Mitschke, 2.  Vorsitzender

Freundeskreis freilebender Wölfe e.V.

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