Wölfe im Zirkuszelt - Bericht Wolfsvortrag an der TU Braunschweig

Bild Tentomax TU Braunschweig
Das Tentomax ist zur Zeit das Auditorium Maximum der Technischen Universität Braunschweig. Dort hielt am Dienstag dem 22.10.2019 Prof. Reinhard Hehl im Rahmen des Studium Generale vor ca. 200 Studierenden den Vortrag „Die Rückkehr der Wölfe“.
Der Vortrag begann bei der Biologie der Wölfe und fasste die Gründe für ihre Ausrottung zusammen. Methoden der Verfolgung wie Wolfsgärten, Wolfsgruben, Wolfsangeln und Wolfsgalgen wurden beleuchtet. Wolfsangeln finden sich heute noch in vielen Städtewappen. Brehms Tierleben von 1890 lieferte die Chronik der Ausrottung des „schädlichen Raubtieres“ dessen Schicksal endgültig 1904 mit dem Abschuss des letzten Wolfs bei Hoyerswerda ihr Ende fand. In der Zeit von 1904 bis 1990 wurden vereinzelt zuwandernde Wölfe regelmäßig legal oder illegal abgeschossen. Mit der Berner Konvention von 1979, der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie von 1992 und dem Bundesnaturschutzgesetz in seiner Neuregelung von 2009 wurde der Wolf in Deutschland zu einer streng geschützten Tierart. Trotzdem lassen alle gesetzlichen Regelungen Ausnahmen zu, unter denen Wölfe entnommen werden dürfen. Diese Ausnahmen wurden am Beispiel zweier niedersächsischer Abschussgenehmigungen erläutert. Es wurde über aktuelle Bestandszahlen in Niedersachsen, über die landesweite Verteilung der Wolfsrudel sowie über die landesweit aufgetretenen Nutztierschäden informiert. Die Voraussetzungen für Subventionsmaßnahmen beim Herdenschutz sind bestimmte Maßnahmen, wie Elektrozäune und Herdenschutzhunde, die im Wolfsmanagementplan Niedersachsen genauer definiert werden. 
Zum Schluss wurde diskutiert warum es in Deutschland rechtlich keine sogenannten wolfsfreien Zonen geben kann. 
Das Studium Generale wird vom Allgemeinen Studierendenausschuss der TU Braunschweig jedes Jahr in der ersten Woche des Wintersemesters veranstaltet und richtet sich an Studierende aller Fakultäten sowie an interessierte Bürgerinnen und Bürger.
Bericht: Reinhard Hehl
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