Bericht: Vortrag "Der Wolf in der Nachbarschaft – Begegnung mit dem Grauhund"

am 19. Februar 2025 in Braunschweig

Bild Vortrag von Wolfsberater Carlo Laser

Der Wolf in der Nachbarschaft – Begegnung mit dem Grauhund

Das war das Thema des Vortrags von Wolfsberater Carlo Laser aus Gifhorn am 19.2.2025 im Naturerlebniszentrum in Braunschweig Hondelage. Der Vortrag war interessant und unterhaltsam und wurde mit zahlreichen Anekdoten aus der Arbeit des Wolfsberaters angereichert. Carlo Laser ist Jäger und Schaftierhalter und ein Verfechter konsequenten Herdenschutzes. Ein Schwerpunkt seines Vortrags war das Verhalten bei Nahbegegnungen mit dem Wolf. Wie soll sich der Mensch alleine, in Begleitung eines Hundes und zu Pferde bei einer Wolfsbegegnung verhalten? Neben den üblichen Verhaltensregeln wie nicht weglaufen, sich laut bemerkbar machen, den Hund an der Leine dicht bei sich führen und den Wolf auf keinen Fall füttern, ging er darauf ein wie man sich zu Pferde verhalten soll. Wenn der Wolf nicht von alleine zurückweicht soll man auf ihn zu reiten. Weiterhin ist es wichtig den Wolf nicht zu verfolgen und auf keinen Fall in die Enge treiben. Wenn man in einem Wolfsgebiet ausreitet, sollte man keinen Hund mit sich führen. Es wäre schwer bei einer Nahbegegnung Hund und Pferd gemeinsam zu kontrollieren.
Bemerkenswert war, dass für den Wolfsberater der günstige Erhaltungszustand des Wolfs in Niedersachsen noch nicht erreicht ist. Der günstige Erhaltungszustand wäre eine Voraussetzung für die Erniedrigung des Schutzstatus. Nach Einschätzung des Wolfsberaters läge der günstige Erhaltungszustand in Niedersachsen bei mindestens 1000 Wölfe wobei der jetzige Bestand nur etwa 500 Wölfe beträgt.
Ein besonderes Problem sieht der Wolfsberater in Zukunft bei der KI. Durch künstliche Intelligenz können Fotos und Filme generiert werden, die nicht den behaupteten Wolfsbegegnungen entsprechen. Diesem Problem versucht man durch eine Datenbank entgegen zu steuern in der alles bisher bekannte Foto- und Filmmaterial gespeichert ist und mit der, angeblich neue Aufnahmen, verglichen werden können. Das war auch ein Thema in seinem Vortrag als Teilnehmende eifrig seine Abbildungen fotografiert haben. Bei einer Abbildung hat er ausdrücklich gebeten diese nicht zu fotografieren. Es war ein gestelltes Foto bei dem sein präparierter Wolf durch die Glasscheibe einer Haustür von seinem Hund angestarrt wird. Solche Fotos könnten verbreitet und missbraucht werden.
Nach dem Vortrag gab es noch viele Fragen und ein geselliges Beisammensein zum Ausklang der Veranstaltung.

Bericht: Reinhard Hehl