Wölfe und Wissenschaft -

Die ersten Wölfe in Luxemburg seit 1893

Es ist nicht überraschend, wenn Wölfe auf ihren Wanderungen auch in den kleineren europäischen Ländern nachgewiesen werden. Deshalb wurden, nicht ganz unerwartet, in Luxemburg ebenfalls Wölfe nachgewiesen, auch wenn es noch kein reproduzierendes Rudel gibt. Interessant waren an der von Laurent Schley und Kollegen in der Zeitschrift Mammalia veröffentlichten Arbeit wieviele der untersuchten Risse und Totfunde tatsächlich Wölfen als Verursacher oder Nutznießer zugeschrieben werden konnten.

Wölfe © Cornelia Arens - KlickFaszination

 In den Jahren 2015 bis 2020 wurden insgesamt 30 tote Nutztiere und andere tote Wildtiere wie Rehe in Luxemburg gefunden. Bei 17 konnte durch die Art der Verwundungen der Wolf als Verursacher ausgeschlossen werden. Bei den 13 anderen Fällen hatte die Untersuchung keinen Aufschluss über den Verursacher ergeben. Deshalb wurden Proben genommen um über DNA Untersuchungen den Verursacher zu bestimmen. In vier Fällen gab es kein Ergebnis, in vier Fällen wurde der Rotfuchs nachgewiesen, in drei Fällen Hunde und in zwei Fällen der Wolf. Dabei handelt es sich einmal um einen männlichen Wolf aus dem Rodewalder Rudel bei Hannover, welches 460 km Luftlinie von dem Nachweis in Luxemburg entfernt ist und zum anderen um einen Wolf unbekannten Geschlechts aus der alpinen Population. In Mitteleuropa kommt es somit vermehrt zu Begegnungen der zentraleuropäischen und der italienisch-alpinen Population.


Quelle: Schley L., Jacobs M., Collet S., Kristiansen A., Herr J. First wolves in Luxembourg since 1893, originating from the Alpine and Central European populations. Mammalia, 2021. https://doi.org/10.1515/mammalia-2020-0119

 

Link (Volltext): 

https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/mammalia-2020-0119/html#


Zusammenfassung: Reinhard Hehl

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