15.04.2024 - Die Autoren C. Smit und D. P. J. Kuijper haben die Reaktion der Galloway Rinder gegenüber Angriffen der Wölfe im Jahr 2023 mittels Wildtierkameras beobachtet und konnten zwei erfolgreiche Abwehrreaktionen dokumentieren. Die Beobachtung wurde vor kurzem in der Zeitschrift Wildlife Biology veröffentlicht.
Während der Angriffe zeigten die Galloways eine klare Verhaltensreaktion: Sie wurden aktiv, unruhig und wachsam und zeigten Gruppenverhalten, vor allem um die Kälber zu schützen. Einige Tiere zeigten sogar ein Verfolgungsverhalten in Richtung des angreifenden Wolfes.
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31.03.2024 - Um die Ernährungsgewohnheiten der Wölfe näher zu untersuchen, haben die AutorInnen einer kürzlich erschienenen Studie die Nahrungszusammensetzung von 11.225 Kotproben über einen Zeitraum von über 20 Jahren untersucht.
Bei dieser Studie kam heraus, dass wildlebende Huftiere, vor allem Rehwild und Schwarzwild, 94% ihrer Nahrung ausmachen.
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21.02.2024 - Die aktuelle Diskussion zum Schutzstatus des Wolfs in Europa zeigt eine deutliche kontroverse Einstellung innerhalb der europäischen Union. Dies wird von einem kürzlich in der renommierten Zeitschrift Science erschienenen Beitrag des Wissenschaftsjournalisten Genaro Tomma deutlich.
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30.01.2024 - In dieser Arbeit stellen die AutorInnen Valeria Salvatori und KollegInnen eine Methode vor, die die Erfahrungen und das Wissen der Landwirte vor Ort in den Mittelpunkt stellen, damit sie gemeinsam Schadensverhütungsmaßnahmen entwickeln können, die ihren Bedürfnissen besser entsprechen. Sie haben diesen Ansatz im Rahmen des LIFE MEDWOLF-Projekts entwickelt, das zwischen 2012 und 2017 in der Provinz Grosseto, Italien, durchgeführt wurde. Die Provinz Grosseto hat den größten Anteil an landwirtschaftlichen Betrieben in der Region Toskana.
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08.01.2024 - Die Ausbreitung des Wolfs in den Alpen ist eine Erfolgsgeschichte die 1993 mit dem ersten alpinen Wolfspaar begann und bis 2021, aufgrund des exponentiellen Wachstums der Population, auf 243 reproduzierbare Einheiten, bestehend aus etablierten Rudeln (206) und neu geformten Paaren (37), anwuchs. Diese Erfolgsgeschichte wird in einer in der Zeitschrift Animals erschienenen Arbeit von Francesca Marucco und KollegInnen dokumentiert.
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07.12.2023 - Seitdem im Jahr 2000 die Wölfe nach Deutschland zurückgekehrt sind und mittlerweile weite Teile Deutschlands besiedelt haben, kommt es wiederholt zu Konflikten mit Nutztierhaltern. Der Wolf ernährt sich in der Hauptsache von Wildtieren und die hohe Wildtierdichte begünstigt die Ausbreitung der Wölfe. Als Opportunist jagt der Wolf alle Tiere die er alleine oder im Rudel überwältigen kann. Dazu zählen auch ungeschützt gehaltene Nutztiere, vor allem Schafe.
Die Anwesenheit von Wölfen löste bei deutschen Pferdebesitzern die Befürchtung aus, dass ihre Pferde durch Wolfsangriffe oder durch panikartiges Flüchten auf und von der Weide gefährdet sein könnten. Deshalb haben die Autoren der vorliegenden Arbeit eine Langzeitbeobachtung zwischen Januar 2015 und Juli 2022 von nicht züchtenden Reitpferden, Stuten und Wallachen, durchgeführt.
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19.10.2023 - Wölfe haben nicht nur den europäischen Kontinent besiedelt, sie waren auch auf den großen Inseln wie Großbritannien, Irland und Sizilien beheimatet. Dort wurden sie allerdings in jüngster Zeit ausgerottet, wobei sie auf Sizilien bis in die sechziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts überlebt haben.
Marta Maria Ciucani und KollegInnen haben untersucht, wie es der sizilianische Wolf geschafft hat so lange durchzuhalten und welche Rolle die Hybridisierung mit Hunden dabei spielt.
Insgesamt zeigen diese Ergebnisse, dass der sizilianische Wolf eine Mischung aus zwei Abstammungen ist: Wolf (am ähnlichsten dem modernen italienischen Wolf) und Hund (am ähnlichsten den alten europäischen Hunden).
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03.10.2023 - Die Auswirkungen der Wolfspopulation und alternativer Faktoren, wie z. B. die Anzahl der Beutetiere und der Nutztiere, auf die Nutztierverluste in diesem Land sind jedoch nicht untersucht worden.
In der vorliegenden Studie haben Igor Khorozyan und Marco Heurich Daten über die Anzahl der reproduktiven Einheiten von Wölfen (Rudel und Paare zusammen), der von Wölfen getöteten Schafe, der lebenden Schafe, der Rothirsche (Cervus elaphus), der Rehe (Capreolus capreolus) und der Wildschweine (Sus scrofa) in jedem Bundesland und jedem Jahr von 2002 bis 2019 gesammelt und analysiert, um die Auswirkungen dieser Prädiktoren auf die Anzahl der von Wölfen getöteten Schafe zu schätzen.
Die Zahl der von Wölfen getöteten Schafe stieg konstant vor allem im Norden, wo sich die meisten Wolfsgebiete konzentrieren. Dies bedeutet, dass die Schafe unzureichend und/oder ineffektiv geschützt werden.
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07.09.2023 - Die bisherige Forschung hat es versäumt, den wirtschaftlichen Wert des Wolfes zu bewerten und sich nur auf die Kosten der Prädation konzentriert.
In der Studie von Maxime Sebé und KollegInnen wurde eine Modellierung durchgeführt, um eine der von Wölfen erbrachten Leistungen zu bewerten, nämlich die Verringerung der Kollisionen zwischen Wildtieren und Fahrzeugen in Frankreich. Sie schätzten, dass im Jahr 2018 durch den Verzehr von Rehen und Wildschweinen durch Wölfe zwischen 2,4 und 7,8 Millionen Euro eingespart wurden.
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15.08.2023 - Die Rolle eines gebietsfremden Raubtiers in einer Gemeinschaft hängt von seiner Interaktion mit einheimischen Raubtieren ab.
Selonen et al. haben das Auftreten eines in Europa weit verbreiteten invasiven Mesoprädators, des Marderhundes (Nyctereutes procyonoides), und einheimischer Mesoprädatoren, des Rotfuchses und des Europäischen Dachses, anhand von Kamerafallendaten in Finnland untersucht. Die Beobachtungen der Kameras wurden im Zusammenhang mit der Anwesenheit von Spitzenprädatoren wie dem Wolf, der menschlichen Dichte und dem Lebensraum analysiert.
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26.07.2023 - Bei der Ausbreitung der Wölfe gibt es bestimmte Routen die räumlich sehr begrenzt sind. Diese Korridore sind von großer Bedeutung für die Ausbreitung, da dort Störungen einen fundamentalen Einfluss auf das Ausbreitungsverhalten haben können. Ein Bespiel ist der nordwestliche Apennin in Italien, der ein Engpass für die Ausbreitung italienischer Wölfe in die Alpen ist.
Das Ziel der Arbeit von Paolo Bondi und KollegInnen war es, Faktoren bei der Beeinflussung von Einstellungen und Wissen über Wölfe in der Region Ligurien im Nordwesten Italiens zu bewerten.
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07.07.2023 - Die Studie von Hana Tebelmann und Udo Gansloßer zielt darauf ab, festzustellen, ob kühnes Verhalten häufiger mit prosozialem Verhalten beantwortet werden könnte. Sie definieren soziale Belohnung als prosoziale Verhaltensweisen, die als direkte Reaktion auf ein erwünschtes und gruppennützliches Verhalten, d.h. ein mutiges Verhalten, gezeigt werden und darauf abzielen, das Verhalten zu fördern. Dazu untersuchten sie die Unterschiede in der Häufigkeit des Auftretens von prosozialen Verhaltensweisen nach drei verschiedenen Einzelaktionen in zwei Gruppen von Wölfen im Zoo Wingst und im Wildpark Schwarze Berge.
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08.06.2023 - Um einen Überblick über die regionale Schadensentwicklung zu bekommen haben Liam Singer und KollegInnen Daten über Wolf verursachte Nutztierschäden in 21 Ländern für die Jahre 2018, 2019 und 2020 zusammengestellt, in denen 39.262 durch Wölfe verursachte Vorfälle aus 470 Verwaltungsregionen gemeldet wurden. Sie fanden erhebliche regionale Unterschiede in allen Aspekten der Daten, einschließlich der primären Zielarten, der Dichte der Schäden, ihrer saisonalen Verteilung und ihres zeitlichen Verlaufs.
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14.05.2023 - Um die verschiedenen Methoden zur Gewinnung von Populationsdaten für das Wolfsmanagement zu vergleichen, haben Arianna Dissegna und KollegInnen in einer in der Zeitschrift Gene erschienen Arbeit in einem Schutzgebiet in den nördlichen Apenninen gleichzeitig drei Techniken angewandt: Wolfsheulen, Kamerafallen und nicht-invasive genetische Stichproben. Das Ziel war es, die Mindestanzahl von Rudeln während eines biologischen Wolfsjahres zu zählen und die Vor- und Nachteile jeder Technik zu bewerten.
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05.04.2023 - In diesem Artikel beschreiben die Autorinnen die Gründe für die Rückkehr großer Beutegreifer in die Alpen. Darunter fallen die natürliche Ausbreitung der Populationen, die Landflucht und die wachsende Bewegung zur Renaturierung nicht mehr bewirtschafteter Gebiete. Besonders begünstigt wird die Ausbreitung durch den strengen internationalen Schutz den die Beutegreifer genießen. Eine besondere Notwendigkeit stellt dabei die Koordinierung der Schutzmaßnahmen über Ländergrenzen hinweg. Deshalb stellt das Projekt LWA EU einen integrierten, grenzüberschreitenden Ansatz dar, um in Europa die Erhaltung, das Management und die Überwachung der gesamten Wolfspopulation zu erreichen.
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13.02.2023 - Wölfe leben und jagen normalerweise in Rudeln. Einzeln lebende Tiere die das elterliche Rudel verlassen und ein neues Territorium suchen, müssen jedoch alleine jagen bis sie einen neuen Familienverband gründen. Das wirft die Frage auf, ob sich das Jagdverhalten einzeln lebender Wölfe vom dem der in Rudeln jagenden Wölfe unterscheidet.
Dieser Frage sind Marco de Frati und KollegInnen nachgegangen, die das Jagdverhalten eines einzelnen männlichen Wolfs in einer Küstenregion Italiens in der Nähe von Pisa in den Jahren 2017 bis 2019 untersucht haben.
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22.01.2023 - Die AutorInnen einer kürzlich veröffentlichten Studie haben sich damit befasst wie Menschen das Zusammenleben mit Wölfen an Orten sehen wo es sie schon immer gegeben hat um daraus ein Modell für die zukünftige Koexistenz mit Wölfen abzuleiten.
Die Studie wurde im Grenzgebiet zu Portugal in Kastilien und León, einer autonomen Gemeinschaft in Spanien, erstellt. Das Untersuchungsgebiet, Sanabria-La Carballeda (S-LC), hat eine der höchsten Wolfsdichten in Europa.
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28.09.2022 - Der Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Schutz von Wildtieren, insbesondere des Wolfs, und dem Wahlverhalten gibt, sind Bernhard Clemm von Hohenberg und Anselm Hager nachgegangen.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass in Gemeinden, die von Wolfsangriffen auf Nutztiere betroffen sind, der Stimmenanteil der rechtsextremen AfD deutlich ansteigt.
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28.06.2022 - Wie verhält sich der Wolf, wenn er Menschen begegnet? Das ist eine Frage die viele Menschen beschäftigt und es wäre wünschenswert darüber mehr zu erfahren. Wie eine solche Frage mit wissenschaftlichen Methoden beantwortet werden kann, sind Ane Eriksen und KollegInnen in einer Studie in Skandinavien, Deutschland und Polen nachgegangen.
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11.05.2022 - Wenn von Schäden die Rede ist, die Wölfe in der Landwirtschaft verursachen, ist meistens von Nutztierrissen die Rede. Kaum jemand kann sich vorstellen, dass es auch positive Einflüsse des Wolfs auf die Landwirtschaft gibt. Genau das haben Marco Davioli und KollegInnen in einem 1950 km2 großen Gebiet in den nördlichen Apenninen Italiens, südlich der Stadt Bologna, untersucht. Die AutorInnen der Arbeit gingen von der Hypothese aus, dass das zunehmende Auftreten von Wölfen zwar die Schäden bei Nutztieren erhöht, doch könnten Schäden durch Wildtiere auf landwirtschaftlichen Anbauflächen durch die Wölfe möglicherweise verringert werden.
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01.05.2022 - Bei Stress kommt es zu einer erhöhten Cortisol-Produktion. Man kann die Cortisol-Konzentration auch in Körperhaaren bestimmen und dabei ermitteln ob die Person oder ein Tier in den letzten Wochen erhöhtem Stress ausgesetzt war.
In einer Arbeit, die in der Zeitschrift Scientific Reports erschienen ist, untersuchten Patricia Pereira und KollegInnen, ob die Cortisol-Konzentration in den Fellhaaren bei Wölfen ebenfalls als Maß für Stress verwendet werden kann. Als Stress bei Wölfen wurde der in einigen Regionen Europas herrschende Jagddruck vermutet.
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30.03.2022 - Der Nachweis von Wölfen mittels DNA-Untersuchungen ist heute eine Standardmethode zur Unterscheidung des Wolfs vom Hund und zur Bestimmung des individuellen Tiers und seines Geschlechts. Für einen solchen Nachweis braucht man Proben aus denen DNA isoliert werden kann. Dazu verwendet man entweder Wolfskot, an dem Darmzellen anhaften, Speichelproben aus Bisswunden oder Haare, die noch Haarwurzel-Zellen haben. Eine ganz andere Methode wurde nun von Christina Lynggaard und KollegInnen entwickelt. Die DNA wird aus der Luft geholt.
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04.03.2022 - Lange bevor aus dem Wolf (Canis lupus) der Hund domestiziert wurde, gab es schon Wölfe in Europa. Man geht davon aus, dass der heute existierende Wolf aus Canis mosbachensis entstanden ist, der schon sehr viel früher nachweisbar ist und eine gewisse Zeit mit dem modernen Wolf gemeinsam vorgekommen aber dann ausgestorben ist. Wann es bereits den heutigen Wolf gab wurde auf der Grundlage fossiler Daten von David Iurino und KollegInnen bestimmt.
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15.02.2022 - Neben dem Wolf ist der Goldschakel ein weiterer Beutegreifer dessen Ankunft und Ansiedelung in Deutschland zu erwarten ist. Erste Exemplare werden regelmäßig gesichtet. Im Gegensatz zum Wolf war der Goldschakal in der Vergangenheit in Deutschland nicht heimisch. Wie eine solche Ansiedlung von statten gehen könnte, wie er dem Wolf aus dem Weg gehen könnte und welche Regionen für eine Ansiedlung geeignet sind, zeigt eine Studie von Peep Männil und Nathan Ranc in Estland.
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08.02.2022 - Das Abspielen von Wolfsgeheul dient nicht nur dem akustischen Wolfsmonitoring, sondern kann auch dazu genutzt werden landwirtschaftliche Nutzflächen vor Schäden durch Wildtiere zu schützen. Das ist das Ergebnis einer Studie von Anna Widén und KollegInnen, die Kamerafallen eingesetzt haben um bei Anwesenheit von Wildtieren wie Hirschen, Rehen und Wildschweinen diese durch das Abspielen von Hunde-, Menschen- und Wolfsstimmen zu vergrämen.
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20.12.2021 - Krzysztof Niedziałkowski und Koautoren präsentieren eine historische Analyse der Wolfspolitik in Belarus und untersuchen deren Ursachen. Sie argumentieren, dass die Wolfspolitik im Laufe des letzten Jahrhundert sehr stabil war und durch denselben Diskurs gekennzeichnet war, der den Wolf als gefährlichen Schädling darstellte, der durch uneingeschränkte Jagd zu beseitigen ist.
In den letzten Jahren hat eine Koalition aus Wildtierbiologen und Nichtregierungsorganisationen mit Unterstützung des Ministeriums für Naturressourcen und Umweltschutz begonnen, einen positiveren Diskurs über Wölfe zu fördern, und hat Versuche unternommen, die belarussische Wolfspolitik mit diesem Diskurs in Einklang zu bringen.
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08.12.2021 - Die Arbeit von Maciej Szewczyki und KollegInnen beschäftigt sich mit der Frage, ob die zentraleuropäische Wolfspopulation eine genetische Einheit ist und wie diese entstand. Die Ergebnisse der Studie sind hochpolitisch und haben Konsequenzen für den Schutz des Wolfes. Einer eigenständigen genetischen Einheit könnte man eine separate Schutzwürdigkeit zuschreiben.
Alle Daten deuten auf eine Eigenständigkeit der zentraleuropäischen Population hin, da sie sich deutlich von der baltischen Population unterscheidet. Das hat Konsequenzen für den Schutz des Wolfes und es wird vorgeschlagen die zentraleuropäische Population als eigenständige Managementeinheit zu betrachten.
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22.11.2021 - Unter den illegal getöteten Beutegreifern gehören Wölfe zu den schwer betroffenen Wildtieren. Wölfe werden geschossen, in Schlingen gefangen und vergiftet. Um einen Einblick in dieses Problem in Polen zu bekommen, haben Sabina Nowak und KollegInnen Daten über illegal getötete Wölfe in einem Zeitraum von 18 Jahren zusammengetragen.
Von insgesamt 54 illegal getöteter Wölfe in den Jahren 2002 bis 2020, wurden 37 allein im Zeitraum von 2017 bis 2020 getötet. Beim Lesen der Veröffentlichung und im Vergleich zu den Populationsdaten von mindestens 1900 Wölfen entsteht der Eindruck, dass das Problem illegaler Tötungen zwar zunimmt aber die absolute Zahl keine Bedrohung für den Bestand darstellt.
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31.08.2021 - Wolfskot wurde bisher hauptsächlich für das Wolfsmonitoring verwendet, um festzustellen, welche Tiere sich im Untersuchungsgebiet aufhalten. Neben dem Wolfsmonitoring kann der Kot der Tiere auch für die Identifizierung der Beutetiere genommen werden.
Eine neue Methode die Beutetiere des Wolfs zu identifizieren wurde von Cecilia di Bernardi und KollegInnen in der Zeitschrift Ecology and Evolution veröffentlicht. Sie gehen davon aus, dass man mit Hilfe des Kots, neben der Identität des Wolfs, auch die Identität der Beutetiere anhand genetischer Marker feststellen kann.
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16.08.2021 - Für das Monitoring der Wolfspopulationen werden die unterschiedlichsten Methoden eingesetzt. Interessant wird es, wenn Wölfe an ihren Stimmen erkannt werden. Eine solche Untersuchung wurde von Claudia Russo und KollegInnen über zwei Jahre im toskanischen Teil des Apennins in Italien durchgeführt. Die bekannteste akustische Lautäußerung des Wolfs ist das Heulen, welches von anderen Wölfen auf einer Distanz von 11 km in Waldgebieten und 16 km in der Tundra gehört werden kann.
Aus den Aufnahmen konnte auf die Mindestzahl von Wölfen (4 bis 7) pro Rudel und die Anwesenheit von Welpen geschlossen werden. Aufgrund der Aufnahmen konnte ein Modell zur akustischen Unterscheidung der Rudel generiert und getestet werden.
Das akustische Monitoring stellt somit eine deutliche Bereicherung im Repertoire der Methoden für das Wolfsmonitoring dar.
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09.08.2021 - Für das Monitoring der Goldschakale schlagen Astrid Vik Stronen und KollegInnen vor, diese im Rahmen des Wolfsmonitoring zu erfassen. Dazu haben sie genetische Marker für Wolf, Fuchs, Hund und Goldschakal untersucht um zu festzustellen, welche DNA Marker sich für die Unterscheidung dieser vier Arten eignen. Dabei kam heraus, dass 11 Marker (Mikrosatelliten) ausreichen, Wolf, Fuchs, Hund und Goldschakal zu unterscheiden.
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03.08.2021 - Die sich wieder etablierenden Wolfspopulationen in ganz Europa sind durch Hybridisierungen mit Hunden bedroht. In den letzten Jahren hat die Hybridisierung zwischen Hund und Wolf, insbesondere in den südeuropäischen Ländern in denen es viele freilebende Hunde gibt, stark zugenommen. Deshalb ist es wichtig verlässliche Nachweise für Wolf-Hund Hybride zu haben um diese zu erkennen und gegebenenfalls aus der Wolfspopulation zu entfernen.
Jenni Harmoinen und Kollegen haben in einer in BMC Genomics online erschienenen Arbeit solche Marker identifiziert.
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18.07.2021 - Jagdhunde werden vom Wolf entweder als potentielle Eindringlinge in ihre Territorien oder als mögliche Beutetiere gesehen. In beiden Fällen haben Begegnungen zwischen Wölfen und Jagdhunden oft einen tödlichen Ausgang für den Hund. Allerdings sind nicht alle Hunderassen gleich bedroht sonst gäbe es keine Herdenschutzhunde. Gibt es rassenspezifische Unterschiede bei Wolfsangriffen auch bei Jagdhunden?
Dieser Frage sind Elena Bassi und Kollegen nachgegangen. Dazu wurden von April bis Juni 2018 143 kroatische Jäger befragt, die von 103 Wolfsangriffen auf Jagdhunde in den Jahren 2010 bis 2018 berichteten.
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08.07.2021 - Das genetische Monitoring der Wolfspopulationen basiert zu einem großen Teil auf nicht invasiven Methoden wie der Untersuchung von Kot und dem Beitrag von freiwilligen Helfern, die diesen finden.
Fabrice Roda und Kollegen haben nun einen besonders fleißigen Mitarbeiter gefunden, einen Kot-aufspürenden Hund. In ihrer Studie zeigen sie wieviel effizienter Hunde, im Vergleich zum Menschen, Kotproben finden. Die Studie wurde in von Wölfen neu kolonisierten Gebieten außerhalb der französischen Alpen durchgeführt. Eine effiziente Methode des Wolfnachweises wird dringend benötigt, da in Frankreich, unabhängig von belastbaren Populationsdaten, Wölfe gejagt werden.
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01.07.2021 - Der Fuchs gehört zu den Beutetieren des Wolfs. Deshalb ist es möglich, dass Wölfe einen negativen Einfluss auf die Fuchspopulation haben. Auf der anderen Seite könnten die Kadaver der von Wölfen gerissenen Tiere das Nahrungsspektrum der Füchse erweitern. Der Einfluss des zuwandernden Wolfs auf die residente Fuchspopulation wurde von Francesco Ferretti und Kollegen im Maremma Regionalpark in Italien untersucht. Eine stabile Wolfspopulation gibt es im 1975 etablierten Maremma Regionalpark seit 2015.
Zeitlich und räumlich schlossen sich Wölfe und Füchse nicht aus. Der Fuchs meidet den Wolf nicht. Aufgrund dieser Ergebnisse schlossen die Autoren, dass sich das Nahrungsspektrum der Füchse aufgrund der Anwesenheit der Wölfe verändert hat, aber kein negativer Einfluss der Wölfe auf die Fuchspopulation festzustellen ist.
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20.06.2021 - Eine wichtige Frage bei der Vermehrung und Verbreitung der Wölfe ist der Verbleib und das Schicksal der Tiere.
Für diese Studie haben die Autoren die Bewegungen und die Aufenthaltsorte von 35 genetisch identifizierten Wölfe in den Jahren 2007 bis 2019 verfolgt. Am Stichtag, dem 1. Januar 2020, sind von diesen 35 Tieren neun gestorben, das heißt diese wurden durch Totfunde belegt. Drei Wölfe sind abgewandert und 14 sind verschwunden. Diese 14 konnten über einen längeren Zeitraum nicht mehr nachgewiesen werden. Da Dänemark und Schleswig-Holstein sehr dicht besiedelt sind und es ein dichtes Netz an Proben-Sammelstellen gibt, gehen die Autoren davon aus, dass diese 14 nicht einfach übersehen wurden, sondern ebenfalls gestorben sind - wahrscheinlich durch illegale Entnahme.
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28.03.2021 - Die Wanderung der Wölfe und die Wiederbesiedelung geeigneter Lebensräume wird heutzutage durch unsere Verkehrswege wie Eisenbahntrassen und Autobahnen eingeschränkt. Insbesondere Autobahnen sind dabei ein, wenn auch nicht ganz, unüberwindliches Hindernis. Um die Bewegungsfreiheit von Wildtieren zu erhöhen und die Gefahr von Wildunfällen zu verringern werden sogenannte Grünbrücken eingerichtet. Ob und wie diese Grünbrücken auch von Wölfen angenommen werden, untersuchte Mike Plaschke und Kollegen in einer in der Zeitschrift „Conservation Science and Practice“ erschienenen Arbeit.
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05.03.2021 -In der Regel profitieren Geier von Wölfen, da die Reste der von Wölfen gerissenen Tiere eine wichtige Nahrungsquelle der Geier bilden. Es war deshalb überraschend, was Emilian Stoynov und Kollegen beim Studium der Verbreitungsgebiete von Wölfen und der in Europa vorkommenden vier Geierarten herausfanden. Auf der Grundlage publizierter Daten konnten sie zeigen, dass die auf dem Balkan stark ansteigende Wolfspopulation mit einem Rückgang der Geierpopulationen korreliert.
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24.02.2021 - In den letzten Jahren wurde in Italien ein steigender Anteil an Wolf-Hund Hybridisierungen festgestellt. Basierend auf Untersuchungen in den Jahre 2000 bis 2009 ging man von einem Anteil von 2 bis 5 % aus. Man vermutete außerdem, dass sich Wolf-Hund Hybride in einer Wolfspopulation nicht vermehren.
Ein ganz anderes Bild zeigt eine Untersuchung durch Valeria Salvatori und Kollegen, die im European Journal of Wildlife Research erschienen ist.
Das zeigt, dass Wolf-Hund Hybride auch in einer wildlebenden Wolfspopulation überleben und sich weiter vermehren.
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18.02.2021 - Es ist nicht überraschend, wenn Wölfe auf ihren Wanderungen auch in den kleineren europäischen Ländern nachgewiesen werden. Deshalb wurden, nicht ganz unerwartet, in Luxemburg ebenfalls Wölfe nachgewiesen, auch wenn es noch kein reproduzierendes Rudel gibt. Interessant waren an der von Laurent Schley und Kollegen in der Zeitschrift Mammalia veröffentlichten Arbeit wieviele der untersuchten Risse und Totfunde tatsächlich Wölfen als Verursacher oder Nutznießer zugeschrieben werden konnten.
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13.12.2020 - Die aus der italienischen Population eingewanderten Wölfe könnten sich in den kommenden Jahren entlang der Pyrenäen bis in die nord-westlichen Regionen Spaniens ausbreiten und sich dort mit den spanischen Wölfen vermischen. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist die Bildung von reproduzierenden Wolfsrudeln in den östlichen Pyrenäen. Diese wurden bisher noch nicht beobachtet. Aus diesem Grund haben Carla Garcia-Lozano und Kollegen eine Habitatuntersuchung durchgeführt, um diejenigen Gebiete zu identifizieren bei denen es sich um geeignete Wolfshabitate handeln könnte.
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09.12.2020 - Um die sich seit den 80er Jahren ausbreitende Skandinavische Wolfpopulation auf Hybridisierung mit Hunden zu untersuchen, haben Smeds und Kollegen die Genome von über 200 Wölfen, Hunden und F1 Wolf-Hund Hybriden miteinander verglichen. Dabei kam heraus, dass der Anteil von Hundemarkern in der Finnisch-Skandinavischen Wolfpopulation weniger als 1% ist.
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