Wölfe und Wissenschaft

Wir möchten Ihnen hier in unregelmäßigen Abständen interessante wissenschaftliche Arbeiten zum Wolf vorstellen.
Telemetriedaten Juli 2020

Telemetriedaten Juli 2020

01.09.2020 - Aus dem Projekt "Untersuchung zum Einfluss des Wolfes auf Schalenwild, Schwerpunkt Damwild" der AG Wildtierforschung des Instituts für Forstbotanik und Forstzoologie an der TU Dresden haben wir einen Bericht über die Telemetriedaten Juli 2020 erhalten, den wir gerne veröffentlichen. 
Der Freundeskreis freilebender Wölfe e.V. unterstützt dieses Projekt. ...(mehr)
Abbildung: Video Standbild (aufgehellt) des ersten dokumentierten, nicht erfolgreichen Wolfsangriffs

Freilebende Galloway Rinder wehren erfolgreich Wolfsangriffe ab

15.04.2024 - Die Autoren C. Smit und D. P. J. Kuijper haben die Reaktion der Galloway Rinder gegenüber Angriffen der Wölfe im Jahr 2023 mittels Wildtierkameras beobachtet und konnten zwei erfolgreiche Abwehrreaktionen dokumentieren. Die Beobachtung wurde vor kurzem in der Zeitschrift Wildlife Biology veröffentlicht.

Während der Angriffe zeigten die Galloways eine klare Verhaltensreaktion: Sie wurden aktiv, unruhig und wachsam und zeigten Gruppenverhalten, vor allem um die Kälber zu schützen. Einige Tiere zeigten sogar ein Verfolgungsverhalten in Richtung des angreifenden Wolfes.
Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse der Studie zusammen 
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Abbildung: Prozentualer Anteil von Reh (Capreolus capreolus), Wildschwein (Sus scrofa), Rothirsch (Cervus elaphus), Damhirsch (Dama dama), mittelgroßen Säugetieren (Medium size mammals) und anderen (Other food) am Nahrungsspektrum der Wölfe.

Was fressen Wölfe?

31.03.2024 - Um die Ernährungsgewohnheiten der Wölfe näher zu untersuchen, haben die AutorInnen einer kürzlich erschienenen Studie die Nahrungszusammensetzung von 11.225 Kotproben über einen Zeitraum von über 20 Jahren untersucht.
Bei dieser Studie kam heraus, dass wildlebende Huftiere, vor allem Rehwild und Schwarzwild, 94% ihrer Nahrung ausmachen.
Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse der Studie zusammen 
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PHOTO: AXEL GOMILLE/NPL/MINDEN PICTURES

Wolfsschutz, Europa ist gespalten

21.02.2024 - Die aktuelle Diskussion zum Schutzstatus des Wolfs in Europa zeigt eine deutliche kontroverse Einstellung innerhalb der europäischen Union. Dies wird von einem kürzlich in der renommierten Zeitschrift Science erschienenen Beitrag des Wissenschaftsjournalisten Genaro Tomma deutlich.
Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse des Beitrags zusammen 
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Abb.: Kangals im Herdenschutz bei Rindern © Chris Homburg

Individualisierter Herdenschutz

30.01.2024 - In dieser Arbeit stellen die AutorInnen Valeria Salvatori und KollegInnen eine Methode vor, die die Erfahrungen und das Wissen der Landwirte vor Ort in den Mittelpunkt stellen, damit sie gemeinsam Schadensverhütungsmaßnahmen entwickeln können, die ihren Bedürfnissen besser entsprechen. Sie haben diesen Ansatz im Rahmen des LIFE MEDWOLF-Projekts entwickelt, das zwischen 2012 und 2017 in der Provinz Grosseto, Italien, durchgeführt wurde. Die Provinz Grosseto hat den größten Anteil an landwirtschaftlichen Betrieben in der Region Toskana.
Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse der Studie zusammen 
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Abb.: Verteilung der Reproduktionseinheiten in den Alpen in den Jahren 1996-1997 (a), 2003-2004 (b) und 2008-2009 (c), zusammen mit dem Wolfsvorkommen für 2011-2012 (d), 2015-2016 (e) und 2020-2021 (f)

Die Ausbreitung der alpinen Wolfspopulation

08.01.2024 - Die Ausbreitung des Wolfs in den Alpen ist eine Erfolgsgeschichte die 1993 mit dem ersten alpinen Wolfspaar begann und bis 2021, aufgrund des exponentiellen Wachstums der Population, auf 243 reproduzierbare Einheiten, bestehend aus etablierten Rudeln (206) und neu geformten Paaren (37), anwuchs. Diese Erfolgsgeschichte wird in einer in der Zeitschrift Animals erschienenen Arbeit von Francesca Marucco und KollegInnen dokumentiert.


Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse der Studie zusammen 
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Abb.: Das Untersuchungsgebiet und die Position der Wildtierkameras (C) an den beiden Weiden (Pasture 1, 2)

Wölfe und Pferde

07.12.2023 - Seitdem im Jahr 2000 die Wölfe nach Deutschland zurückgekehrt sind und mittlerweile weite Teile Deutschlands besiedelt haben, kommt es wiederholt zu Konflikten mit Nutztierhaltern. Der Wolf ernährt sich in der Hauptsache von Wildtieren und die hohe Wildtierdichte begünstigt die Ausbreitung der Wölfe. Als Opportunist jagt der Wolf alle Tiere die er alleine oder im Rudel überwältigen kann. Dazu zählen auch ungeschützt gehaltene Nutztiere, vor allem Schafe.

Die Anwesenheit von Wölfen löste bei deutschen Pferdebesitzern die Befürchtung aus, dass ihre Pferde durch Wolfsangriffe oder durch panikartiges Flüchten auf und von der Weide gefährdet sein könnten. Deshalb haben die Autoren der vorliegenden Arbeit eine Langzeitbeobachtung zwischen Januar 2015 und Juli 2022 von nicht züchtenden Reitpferden, Stuten und Wallachen, durchgeführt.
Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse der Studie zusammen 
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Abb.: Schematische Darstellung der Evolution des sizilianischen Wolfs

Inselwölfe

19.10.2023 - Wölfe haben nicht nur den europäischen Kontinent besiedelt, sie waren auch auf den großen Inseln wie Großbritannien, Irland und Sizilien beheimatet. Dort wurden sie allerdings in jüngster Zeit ausgerottet, wobei sie auf Sizilien bis in die sechziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts überlebt haben.

Marta Maria Ciucani und KollegInnen haben untersucht, wie es der sizilianische Wolf geschafft hat so lange durchzuhalten und welche Rolle die Hybridisierung mit Hunden dabei spielt.
Insgesamt zeigen diese Ergebnisse, dass der sizilianische Wolf eine Mischung aus zwei Abstammungen ist: Wolf (am ähnlichsten dem modernen italienischen Wolf) und Hund (am ähnlichsten den alten europäischen Hunden).
Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse der Studie zusammen 
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Abb.: Die (A) Karte zeigt die deutschen Bundesländer und die Jahre ihrer Wiederbesiedlung durch Wölfe und (B) die Diagramme der tatsächlichen und prognostizierten Anzahl der von Wölfen getöteten Schafe in den Bundesländern über die Jahre.

Unzureichender und ineffektiver Schutz als Ursachen für die Steigerung der Nutztierschäden durch den Wolf in Deutschland

03.10.2023 - Die Auswirkungen der Wolfspopulation und alternativer Faktoren, wie z. B. die Anzahl der Beutetiere und der Nutztiere, auf die Nutztierverluste in diesem Land sind jedoch nicht untersucht worden.

In der vorliegenden Studie haben Igor Khorozyan und Marco Heurich Daten über die Anzahl der reproduktiven Einheiten von Wölfen (Rudel und Paare zusammen), der von Wölfen getöteten Schafe, der lebenden Schafe, der Rothirsche (Cervus elaphus), der Rehe (Capreolus capreolus) und der Wildschweine (Sus scrofa) in jedem Bundesland und jedem Jahr von 2002 bis 2019 gesammelt und analysiert, um die Auswirkungen dieser Prädiktoren auf die Anzahl der von Wölfen getöteten Schafe zu schätzen.

Die Zahl der von Wölfen getöteten Schafe stieg konstant vor allem im Norden, wo sich die meisten Wolfsgebiete konzentrieren. Dies bedeutet, dass die Schafe unzureichend und/oder ineffektiv geschützt werden.
Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse der Studie zusammen 
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Abb.: Ursachenspezifische Mortalität bei Anwesenheit und Abwesenheit von Wölfen

Wolf und Wildtierunfälle im Straßenverkehr

07.09.2023 - Die bisherige Forschung hat es versäumt, den wirtschaftlichen Wert des Wolfes zu bewerten und sich nur auf die Kosten der Prädation konzentriert.

In der Studie von Maxime Sebé und KollegInnen wurde eine Modellierung durchgeführt, um eine der von Wölfen erbrachten Leistungen zu bewerten, nämlich die Verringerung der Kollisionen zwischen Wildtieren und Fahrzeugen in Frankreich. Sie schätzten, dass im Jahr 2018 durch den Verzehr von Rehen und Wildschweinen durch Wölfe zwischen 2,4 und 7,8 Millionen Euro eingespart wurden.
Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse der Studie zusammen 
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Abb.: Standorte der Kamerafallen (n = 580; graue Punkte), die zur Analyse des Vorkommens von Mesoprädatoren in Süd- und Mittelfinnland verwendet wurden

Der Einfluss des Wolfs auf die Fuchs-, Dachs- und Marderhund-Populationen in Finnland

15.08.2023 - Die Rolle eines gebietsfremden Raubtiers in einer Gemeinschaft hängt von seiner Interaktion mit einheimischen Raubtieren ab.

Selonen et al. haben das Auftreten eines in Europa weit verbreiteten invasiven Mesoprädators, des Marderhundes (Nyctereutes procyonoides), und einheimischer Mesoprädatoren, des Rotfuchses und des Europäischen Dachses, anhand von Kamerafallendaten in Finnland untersucht. Die Beobachtungen der Kameras wurden im Zusammenhang mit der Anwesenheit von Spitzenprädatoren wie dem Wolf, der menschlichen Dichte und dem Lebensraum analysiert.
Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse der Studie zusammen 
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Abb.: Der Ausschnitt zeigt die Region Ligurien (in grau) und die Provinz La Spezia (in fett)

Der Wolf und das Nadelöhr

26.07.2023 - Bei der Ausbreitung der Wölfe gibt es bestimmte Routen die räumlich sehr begrenzt sind. Diese Korridore sind von großer Bedeutung für die Ausbreitung, da dort Störungen einen fundamentalen Einfluss auf das Ausbreitungsverhalten haben können. Ein Bespiel ist der nordwestliche Apennin in Italien, der ein Engpass für die Ausbreitung italienischer Wölfe in die Alpen ist.

Das Ziel der Arbeit von Paolo Bondi und KollegInnen war es, Faktoren bei der Beeinflussung von Einstellungen und Wissen über Wölfe in der Region Ligurien im Nordwesten Italiens zu bewerten.
Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse der Studie zusammen 
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Abb.: Der experimentelle Aufbau

Sozialverhalten bei Wölfen

07.07.2023 - Die Studie von Hana Tebelmann und Udo Gansloßer zielt darauf ab, festzustellen, ob kühnes Verhalten häufiger mit prosozialem Verhalten beantwortet werden könnte. Sie definieren soziale Belohnung als prosoziale Verhaltensweisen, die als direkte Reaktion auf ein erwünschtes und gruppennützliches Verhalten, d.h. ein mutiges Verhalten, gezeigt werden und darauf abzielen, das Verhalten zu fördern. Dazu untersuchten sie die Unterschiede in der Häufigkeit des Auftretens von prosozialen Verhaltensweisen nach drei verschiedenen Einzelaktionen in zwei Gruppen von Wölfen im Zoo Wingst und im Wildpark Schwarze Berge.
Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse der Studie zusammen 
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Abb.: Europaweite Schadensdichte in den Jahren 2018 bis 2020 bezogen auf die einzelnen Staatsgebiete.

Regionale Verteilung von Wolfsschäden

08.06.2023 - Um einen Überblick über die regionale Schadensentwicklung zu bekommen haben Liam Singer und KollegInnen Daten über Wolf verursachte Nutztierschäden in 21 Ländern für die Jahre 2018, 2019 und 2020 zusammengestellt, in denen 39.262 durch Wölfe verursachte Vorfälle aus 470 Verwaltungsregionen gemeldet wurden. Sie fanden erhebliche regionale Unterschiede in allen Aspekten der Daten, einschließlich der primären Zielarten, der Dichte der Schäden, ihrer saisonalen Verteilung und ihres zeitlichen Verlaufs.
Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse zusammen 
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Abb.: Das Untersuchungsgebiet in den nördlichen Apenninen Italiens

Wie viele Rudel leben in einem Gebiet?

14.05.2023 - Um die verschiedenen Methoden zur Gewinnung von Populationsdaten für das Wolfsmanagement zu vergleichen, haben Arianna Dissegna und KollegInnen in einer in der Zeitschrift Gene erschienen Arbeit in einem Schutzgebiet in den nördlichen Apenninen gleichzeitig drei Techniken angewandt: Wolfsheulen, Kamerafallen und nicht-invasive genetische Stichproben. Das Ziel war es, die Mindestanzahl von Rudeln während eines biologischen Wolfsjahres zu zählen und die Vor- und Nachteile jeder Technik zu bewerten.
Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse zusammen 
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Abb.: Verteilung der Wolfsvermeidungseinheiten (Wolf Prevention Intervention Units, WPIUs) über die Alpen im Gebiet der LWA EU

Wolf – Mensch Koexistenz in den Alpen

05.04.2023 - In diesem Artikel beschreiben die Autorinnen die Gründe für die Rückkehr großer Beutegreifer in die Alpen. Darunter fallen die natürliche Ausbreitung der Populationen, die Landflucht und die wachsende Bewegung zur Renaturierung nicht mehr bewirtschafteter Gebiete. Besonders begünstigt wird die Ausbreitung durch den strengen internationalen Schutz den die Beutegreifer genießen. Eine besondere Notwendigkeit stellt dabei die Koordinierung der Schutzmaßnahmen über Ländergrenzen hinweg. Deshalb stellt das Projekt LWA EU einen integrierten, grenzüberschreitenden Ansatz dar, um in Europa die Erhaltung, das Management und die Überwachung der gesamten Wolfspopulation zu erreichen.
Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse zusammen 
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Abb.: Das Untersuchungsgebiet 5 km westlich von Pisa, Italien.

Der einsame Wolf

13.02.2023 - Wölfe leben und jagen normalerweise in Rudeln. Einzeln lebende Tiere die das elterliche Rudel verlassen und ein neues Territorium suchen, müssen jedoch alleine jagen bis sie einen neuen Familienverband gründen. Das wirft die Frage auf, ob sich das Jagdverhalten einzeln lebender Wölfe vom dem der in Rudeln jagenden Wölfe unterscheidet.
Dieser Frage sind Marco de Frati und KollegInnen nachgegangen, die das Jagdverhalten eines einzelnen männlichen Wolfs in einer Küstenregion Italiens in der Nähe von Pisa in den Jahren 2017 bis 2019 untersucht haben. 
Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse der Studie zusammen 
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Abb.: Karte von Sanabria-La Carballeda (S-LC)

Vom Konflikt zur Koexistenz

22.01.2023 - Die AutorInnen einer kürzlich veröffentlichten Studie haben sich damit befasst wie Menschen das Zusammenleben mit Wölfen an Orten sehen wo es sie schon immer gegeben hat um daraus ein Modell für die zukünftige Koexistenz mit Wölfen abzuleiten.
Die Studie wurde im Grenzgebiet zu Portugal in Kastilien und León, einer autonomen Gemeinschaft in Spanien, erstellt. Das Untersuchungsgebiet, Sanabria-La Carballeda (S-LC), hat eine der höchsten Wolfsdichten in Europa.
Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse der Studie zusammen 
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Abb.: Wolfsangriffe auf Nutztiere

Wölfe als Wahlhelfer

28.09.2022 - Der Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Schutz von Wildtieren, insbesondere des Wolfs, und dem Wahlverhalten gibt, sind Bernhard Clemm von Hohenberg und Anselm Hager nachgegangen.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass in Gemeinden, die von Wolfsangriffen auf Nutztiere betroffen sind, der Stimmenanteil der rechtsextremen AfD deutlich ansteigt.
Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse der Studie zusammen 
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Abb.: Räumliche Anordnung eines standardisierten experimentellen Annäherungsversuchs an wildlebende Wölfe

Wer hat Angst vor dem bösen Wolf?

28.06.2022 - Wie verhält sich der Wolf, wenn er Menschen begegnet? Das ist eine Frage die viele Menschen beschäftigt und es wäre wünschenswert darüber mehr zu erfahren. Wie eine solche Frage mit wissenschaftlichen Methoden beantwortet werden kann, sind Ane Eriksen und KollegInnen in einer Studie in Skandinavien, Deutschland und Polen nachgegangen.
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Abb.: Das Untersuchungsgebiet in den nördlichen Apenninen

Positive und negative Einflüsse von Wölfen auf die Landwirtschaft

11.05.2022 - Wenn von Schäden die Rede ist, die Wölfe in der Landwirtschaft verursachen, ist meistens von Nutztierrissen die Rede. Kaum jemand kann sich vorstellen, dass es auch positive Einflüsse des Wolfs auf die Landwirtschaft gibt. Genau das haben Marco Davioli und KollegInnen in einem 1950 km2 großen Gebiet in den nördlichen Apenninen Italiens, südlich der Stadt Bologna, untersucht. Die AutorInnen der Arbeit gingen von der Hypothese aus, dass das zunehmende Auftreten von Wölfen zwar die Schäden bei Nutztieren erhöht, doch könnten Schäden durch Wildtiere auf landwirtschaftlichen Anbauflächen durch die Wölfe möglicherweise verringert werden.
Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse der Studie zusammen 
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Abb.: Geografische Verteilung der Todes- oder Lebendfangstellen der analysierten Haarproben des grauen Wolfs.

Stress bei Wölfen

01.05.2022 - Bei Stress kommt es zu einer erhöhten Cortisol-Produktion. Man kann die Cortisol-Konzentration auch in Körperhaaren bestimmen und dabei ermitteln ob die Person oder ein Tier in den letzten Wochen erhöhtem Stress ausgesetzt war. 
In einer Arbeit, die in der Zeitschrift Scientific Reports erschienen ist, untersuchten Patricia Pereira und KollegInnen, ob die Cortisol-Konzentration in den Fellhaaren bei Wölfen ebenfalls als Maß für Stress verwendet werden kann. Als Stress bei Wölfen wurde der in einigen Regionen Europas herrschende Jagddruck vermutet.

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Bild: Die Probenahmestellen und luftgetragenen eDNA-Nachweise von Wirbeltierarten

Aus der Luft gegriffen; Wolfsnachweis einmal anders

30.03.2022 - Der Nachweis von Wölfen mittels DNA-Untersuchungen ist heute eine Standardmethode zur Unterscheidung des Wolfs vom Hund und zur Bestimmung des individuellen Tiers und seines Geschlechts. Für einen solchen Nachweis braucht man Proben aus denen DNA isoliert werden kann. Dazu verwendet man entweder Wolfskot, an dem Darmzellen anhaften, Speichelproben aus Bisswunden oder Haare, die noch Haarwurzel-Zellen haben. Eine ganz andere Methode wurde nun von Christina Lynggaard und KollegInnen entwickelt. Die DNA wird aus der Luft geholt.

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Bild: Schädelreste mittelpleistozäner wolfsähnlicher Caniden aus Europa zur Zeit des Übergangs von Canis mosbachensis zu Canis lupus

400.000 Jahre Wolf in Europa

04.03.2022 - Lange bevor aus dem Wolf (Canis lupus) der Hund domestiziert wurde, gab es schon Wölfe in Europa. Man geht davon aus, dass der heute existierende Wolf aus Canis mosbachensis entstanden ist, der schon sehr viel früher nachweisbar ist und eine gewisse Zeit mit dem modernen Wolf gemeinsam vorgekommen aber dann ausgestorben ist. Wann es bereits den heutigen Wolf gab wurde auf der Grundlage fossiler Daten von David Iurino und KollegInnen bestimmt.

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Bild: Fotografischer Beweis der seit 2013 bekannten Gebietsgruppe in Südwestestland, aufgenommen im August 2015 (Foto von Eugen Kaur)

Kommt der Goldschakal aus dem Baltikum zu uns?

15.02.2022 - Neben dem Wolf ist der Goldschakel ein weiterer Beutegreifer dessen Ankunft und Ansiedelung in Deutschland zu erwarten ist. Erste Exemplare werden regelmäßig gesichtet. Im Gegensatz zum Wolf war der Goldschakal in der Vergangenheit in Deutschland nicht heimisch. Wie eine solche Ansiedlung von statten gehen könnte, wie er dem Wolf aus dem Weg gehen könnte und welche Regionen für eine Ansiedlung geeignet sind, zeigt eine Studie von Peep Männil und Nathan Ranc in Estland.

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Bild: Vergleich

Wolfsgeheul zum Schutz der Landwirtschaft

08.02.2022 - Das Abspielen von Wolfsgeheul dient nicht nur dem akustischen Wolfsmonitoring, sondern kann auch dazu genutzt werden landwirtschaftliche Nutzflächen vor Schäden durch Wildtiere zu schützen. Das ist das Ergebnis einer Studie von Anna Widén und KollegInnen, die Kamerafallen eingesetzt haben um bei Anwesenheit von Wildtieren wie Hirschen, Rehen und Wildschweinen diese durch das Abspielen von Hunde-, Menschen- und Wolfsstimmen zu vergrämen.

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Bild: Belarus - Wikipedia

Weißrussland: Feuer frei auf Wölfe

20.12.2021 - Krzysztof Niedziałkowski und Koautoren präsentieren eine historische Analyse der Wolfspolitik in Belarus und untersuchen deren Ursachen. Sie argumentieren, dass die Wolfspolitik im Laufe des letzten Jahrhundert sehr stabil war und durch denselben Diskurs gekennzeichnet war, der den Wolf als gefährlichen Schädling darstellte, der durch uneingeschränkte Jagd zu beseitigen ist. 

In den letzten Jahren hat eine Koalition aus Wildtierbiologen und Nichtregierungsorganisationen mit Unterstützung des Ministeriums für Naturressourcen und Umweltschutz begonnen, einen positiveren Diskurs über Wölfe zu fördern, und hat Versuche unternommen, die belarussische Wolfspolitik mit diesem Diskurs in Einklang zu bringen.

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Bild: Wolfspopulationen

Die zentraleuropäischen Wölfe sind genetisch eine eigenständige Population

08.12.2021 - Die Arbeit von Maciej Szewczyki und KollegInnen beschäftigt sich mit der Frage, ob die zentraleuropäische Wolfspopulation eine genetische Einheit ist und wie diese entstand. Die Ergebnisse der Studie sind hochpolitisch und haben Konsequenzen für den Schutz des Wolfes. Einer eigenständigen genetischen Einheit könnte man eine separate Schutzwürdigkeit zuschreiben. 

Alle Daten deuten auf eine Eigenständigkeit der zentraleuropäischen Population hin, da sie sich deutlich von der baltischen Population unterscheidet. Das hat Konsequenzen für den Schutz des Wolfes und es wird vorgeschlagen die zentraleuropäische Population als eigenständige Managementeinheit zu betrachten.

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Bild: Anzahl der Wölfe aus Karpaten-, Baltikum- und mitteleuropäischen Populationen unter den in Polen zwischen 2002 und 2020 illegal erlegten Wölfen

Zunahme illegaler Tötungen legal geschützter Wölfe in Polen

22.11.2021 - Unter den illegal getöteten Beutegreifern gehören Wölfe zu den schwer betroffenen Wildtieren. Wölfe werden geschossen, in Schlingen gefangen und vergiftet. Um einen Einblick in dieses Problem in Polen zu bekommen, haben Sabina Nowak und KollegInnen Daten über illegal getötete Wölfe in einem Zeitraum von 18 Jahren zusammengetragen.

Von insgesamt 54 illegal getöteter Wölfe in den Jahren 2002 bis 2020, wurden 37 allein im Zeitraum von 2017 bis 2020 getötet. Beim Lesen der Veröffentlichung und im Vergleich zu den Populationsdaten von mindestens 1900 Wölfen entsteht der Eindruck, dass das Problem illegaler Tötungen zwar zunimmt aber die absolute Zahl keine Bedrohung für den Bestand darstellt.

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Bild: Amplifikationsintensität für die spezifischen (türkis) und unspezifischen (gelb) Referenzgewebeproben

Ein genetischer Nachweis der Beutetiere im Wolfskot

31.08.2021 - Wolfskot wurde bisher hauptsächlich für das Wolfsmonitoring verwendet, um festzustellen, welche Tiere sich im Untersuchungsgebiet aufhalten. Neben dem Wolfsmonitoring kann der Kot der Tiere auch für die Identifizierung der Beutetiere genommen werden.

Eine neue Methode die Beutetiere des Wolfs zu identifizieren wurde von Cecilia di Bernardi und KollegInnen in der Zeitschrift Ecology and Evolution veröffentlicht. Sie gehen davon aus, dass man mit Hilfe des Kots, neben der Identität des Wolfs, auch die Identität der Beutetiere anhand genetischer Marker feststellen kann.

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Bild: Untersuchungsgebiet

Akustisches Wolfsmonitoring in Italien

16.08.2021 - Für das Monitoring der Wolfspopulationen werden die unterschiedlichsten Methoden eingesetzt. Interessant wird es, wenn Wölfe an ihren Stimmen erkannt werden. Eine solche Untersuchung wurde von Claudia Russo und KollegInnen über zwei Jahre im toskanischen Teil des Apennins in Italien durchgeführt. Die bekannteste akustische Lautäußerung des Wolfs ist das Heulen, welches von anderen Wölfen auf einer Distanz von 11 km in Waldgebieten und 16 km in der Tundra gehört werden kann.

Aus den Aufnahmen konnte auf die Mindestzahl von Wölfen (4 bis 7) pro Rudel und die Anwesenheit von Welpen geschlossen werden. Aufgrund der Aufnahmen konnte ein Modell zur akustischen Unterscheidung der Rudel generiert und getestet werden.

Das akustische Monitoring stellt somit eine deutliche Bereicherung im Repertoire der Methoden für das Wolfsmonitoring dar.

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Bild: Passive Überwachung durch Marker

Wolf oder Goldschakal?

09.08.2021 - Für das Monitoring der Goldschakale schlagen Astrid Vik Stronen und KollegInnen vor, diese im Rahmen des Wolfsmonitoring zu erfassen. Dazu haben sie genetische Marker für Wolf, Fuchs, Hund und Goldschakal untersucht um zu festzustellen, welche DNA Marker sich für die Unterscheidung dieser vier Arten eignen. Dabei kam heraus, dass 11 Marker (Mikrosatelliten) ausreichen, Wolf, Fuchs, Hund und Goldschakal zu unterscheiden.

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Bild: Individuelle Zuordnungswerte zur Zugehörigkeit zum Wolfscluster

Eine neue Methode Hund-Wolf Hybride nachzuweisen

03.08.2021 - Die sich wieder etablierenden Wolfspopulationen in ganz Europa sind durch Hybridisierungen mit Hunden bedroht. In den letzten Jahren hat die Hybridisierung zwischen Hund und Wolf, insbesondere in den südeuropäischen Ländern in denen es viele freilebende Hunde gibt, stark zugenommen. Deshalb ist es wichtig verlässliche Nachweise für Wolf-Hund Hybride zu haben um diese zu erkennen und gegebenenfalls aus der Wolfspopulation zu entfernen.

Jenni Harmoinen und Kollegen haben in einer in BMC Genomics online erschienenen Arbeit solche Marker identifiziert.

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Bild: Wolfsangriffe auf Jagdhunde in Kroatien

Wolfsangriffe auf Jagdhunde in Kroatien

18.07.2021 - Jagdhunde werden vom Wolf entweder als potentielle Eindringlinge in ihre Territorien oder als mögliche Beutetiere gesehen. In beiden Fällen haben Begegnungen zwischen Wölfen und Jagdhunden oft einen tödlichen Ausgang für den Hund. Allerdings sind nicht alle Hunderassen gleich bedroht sonst gäbe es keine Herdenschutzhunde. Gibt es rassenspezifische Unterschiede bei Wolfsangriffen auch bei Jagdhunden?

Dieser Frage sind Elena Bassi und Kollegen nachgegangen. Dazu wurden von April bis Juni 2018 143 kroatische Jäger befragt, die von 103 Wolfsangriffen auf Jagdhunde in den Jahren 2010 bis 2018 berichteten.

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Bild: Untersuchungsgebiet in Frankreich

Eine effiziente Methode zum Aufspüren von Wolfskot

08.07.2021 - Das genetische Monitoring der Wolfspopulationen basiert zu einem großen Teil auf nicht invasiven Methoden wie der Untersuchung von Kot und dem Beitrag von freiwilligen Helfern, die diesen finden.

Fabrice Roda und Kollegen haben nun einen besonders fleißigen Mitarbeiter gefunden, einen Kot-aufspürenden Hund. In ihrer Studie zeigen sie wieviel effizienter Hunde, im Vergleich zum Menschen, Kotproben finden. Die Studie wurde in von Wölfen neu kolonisierten Gebieten außerhalb der französischen Alpen durchgeführt. Eine effiziente Methode des Wolfnachweises wird dringend benötigt, da in Frankreich, unabhängig von belastbaren Populationsdaten, Wölfe gejagt werden.

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Bild: Karte des Untersuchungsgebiet im Maremma Regionalpark in Italien

Welchen Einfluss haben zuwandernde Wölfe auf die Fuchspopulation?

01.07.2021 - Der Fuchs gehört zu den Beutetieren des Wolfs. Deshalb ist es möglich, dass Wölfe einen negativen Einfluss auf die Fuchspopulation haben. Auf der anderen Seite könnten die Kadaver der von Wölfen gerissenen Tiere das Nahrungsspektrum der Füchse erweitern. Der Einfluss des zuwandernden Wolfs auf die residente Fuchspopulation wurde von Francesco Ferretti und Kollegen im Maremma Regionalpark in Italien untersucht. Eine stabile Wolfspopulation gibt es im 1975 etablierten Maremma Regionalpark seit 2015.

Zeitlich und räumlich schlossen sich Wölfe und Füchse nicht aus. Der Fuchs meidet den Wolf nicht. Aufgrund dieser Ergebnisse schlossen die Autoren, dass sich das Nahrungsspektrum der Füchse aufgrund der Anwesenheit der Wölfe verändert hat, aber kein negativer Einfluss der Wölfe auf die Fuchspopulation festzustellen ist.

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Bild: Karte der Halbinsel Jütland, mit verifizierten (C1) Beobachtungen genotypisierter Wölfe, 2007 bis 1. Januar 2020

Schießen, Schaufeln, Schweigen. Das Verschwinden der Wölfe

20.06.2021 - Eine wichtige Frage bei der Vermehrung und Verbreitung der Wölfe ist der Verbleib und das Schicksal der Tiere.
Für diese Studie haben die Autoren die Bewegungen und die Aufenthaltsorte von 35 genetisch identifizierten Wölfe in den Jahren 2007 bis 2019 verfolgt. Am Stichtag, dem 1. Januar 2020, sind von diesen 35 Tieren neun gestorben, das heißt diese wurden durch Totfunde belegt. Drei Wölfe sind abgewandert und 14 sind verschwunden. Diese 14 konnten über einen längeren Zeitraum nicht mehr nachgewiesen werden. Da Dänemark und Schleswig-Holstein sehr dicht besiedelt sind und es ein dichtes Netz an Proben-Sammelstellen gibt, gehen die Autoren davon aus, dass diese 14 nicht einfach übersehen wurden, sondern ebenfalls gestorben sind - wahrscheinlich durch illegale Entnahme.

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Bild: Standort der Grünbrücke über die A12 in Brandenburg und der beiden Fotofallen (FF1 und 2)

Brücken für Wölfe

28.03.2021 - Die Wanderung der Wölfe und die Wiederbesiedelung geeigneter Lebensräume wird heutzutage durch unsere Verkehrswege wie Eisenbahntrassen und Autobahnen eingeschränkt. Insbesondere Autobahnen sind dabei ein, wenn auch nicht ganz, unüberwindliches Hindernis. Um die Bewegungsfreiheit von Wildtieren zu erhöhen und die Gefahr von Wildunfällen zu verringern werden sogenannte Grünbrücken eingerichtet. Ob und wie diese Grünbrücken auch von Wölfen angenommen werden, untersuchte Mike Plaschke und Kollegen in einer in der Zeitschrift „Conservation Science and Practice“ erschienenen Arbeit.

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Bild: Wölfe und Geier - Ökologische Vorteile und Grenzen

Warum schließen sich Wölfe und Geier aus?

05.03.2021 -In der Regel profitieren Geier von Wölfen, da die Reste der von Wölfen gerissenen Tiere eine wichtige Nahrungsquelle der Geier bilden. Es war deshalb überraschend, was Emilian Stoynov und Kollegen beim Studium der Verbreitungsgebiete von Wölfen und der in Europa vorkommenden vier Geierarten herausfanden. Auf der Grundlage publizierter Daten konnten sie zeigen, dass die auf dem Balkan stark ansteigende Wolfspopulation mit einem Rückgang der Geierpopulationen korreliert.

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Bild: Untersuchungsgebiet der Studie in Mittelitalien

Italienische Wölfe zeigen einen hohen Anteil an Wolf-Hund Hybridisierungen

24.02.2021 - In den letzten Jahren wurde in Italien ein steigender Anteil an Wolf-Hund Hybridisierungen festgestellt. Basierend auf Untersuchungen in den Jahre 2000 bis 2009 ging man von einem Anteil von 2 bis 5 % aus. Man vermutete außerdem, dass sich Wolf-Hund Hybride in einer Wolfspopulation nicht vermehren. 

Ein ganz anderes Bild zeigt eine Untersuchung durch Valeria Salvatori und Kollegen, die im European Journal of Wildlife Research erschienen ist.

Das zeigt, dass Wolf-Hund Hybride auch in einer wildlebenden Wolfspopulation überleben und sich weiter vermehren.

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Wölfe © Cornelia Arens - KlickFaszination

Die ersten Wölfe in Luxemburg seit 1893

18.02.2021 - Es ist nicht überraschend, wenn Wölfe auf ihren Wanderungen auch in den kleineren europäischen Ländern nachgewiesen werden. Deshalb wurden, nicht ganz unerwartet, in Luxemburg ebenfalls Wölfe nachgewiesen, auch wenn es noch kein reproduzierendes Rudel gibt. Interessant waren an der von Laurent Schley und Kollegen in der Zeitschrift Mammalia veröffentlichten Arbeit wieviele der untersuchten Risse und Totfunde tatsächlich Wölfen als Verursacher oder Nutznießer zugeschrieben werden konnten

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Location of the area of study in Catalonia, Andorra, and the south-east of France.

Die Wiederbesiedelung der östlichen Pyrenäen durch italienische Wölfe

13.12.2020 - Die aus der italienischen Population eingewanderten Wölfe könnten sich in den kommenden Jahren entlang der Pyrenäen bis in die nord-westlichen Regionen Spaniens ausbreiten und sich dort mit den spanischen Wölfen vermischen. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist die Bildung von reproduzierenden Wolfsrudeln in den östlichen Pyrenäen. Diese wurden bisher noch nicht beobachtet. Aus diesem Grund haben Carla Garcia-Lozano und Kollegen eine Habitatuntersuchung durchgeführt, um diejenigen Gebiete zu identifizieren bei denen es sich um geeignete Wolfshabitate handeln könnte

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PCA of wolves and dogs based on whole‐genome sequence data

Keine Wolf-Hund Hybride in der Finnisch-Skandinavischen Wolfpopulation

09.12.2020 - Um die sich seit den 80er Jahren ausbreitende Skandinavische Wolfpopulation auf Hybridisierung mit Hunden zu untersuchen, haben Smeds und Kollegen die Genome von über 200 Wölfen, Hunden und F1 Wolf-Hund Hybriden miteinander verglichen. Dabei kam heraus, dass der Anteil von Hundemarkern in der Finnisch-Skandinavischen Wolfpopulation weniger als 1% ist. 

Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse der Studie zusammen ...(mehr)

Telemetriedaten Juli 2020

Telemetriedaten Juli 2020

02.09.2020 - Aus dem Projekt "Untersuchung zum Einfluss des Wolfes auf Schalenwild, Schwerpunkt Damwild" der AG Wildtierforschung des Instituts für Forstbotanik und Forstzoologie an der TU Dresden haben wir einen Bericht über die Telemetriedaten Juli 2020 erhalten, den wir gerne veröffentlichen. 
Der Freundeskreis freilebender Wölfe e.V. unterstützt dieses Projekt.
Wir bedanken uns bei der Projektleitung für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung.  ...(mehr)
Bild BfN-Skript 556

Studie „Habitatmodellierung und Abschätzung der potenziellen Anzahl von Wolfsterritorien in Deutschland“ 

28.07.2020 - Die Studie „Habitatmodellierung und Abschätzung der potenziellen Anzahl von Wolfsterritorien in Deutschland“ wurde als BfN-Skript 556 veröffentlicht. Sie untersucht die derzeit von Wölfen in Deutschland besiedelten Habitate und deren Eigenschaften, um daraus abzuleiten, welche Gebiete in Deutschland potenziell für Wölfe geeignet sind. 
Die Ergebnisse der vorliegenden Studie liefern den für das Wolfsmanagement zuständigen Behörden und Institutionen die notwendigen Informationen, um eine vorausschauende Anpassung ihrer Maßnahmen zu ermöglichen. Insbesondere der Förderung und Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen zur Sicherung der Weidetiere vor Wolfsübergriffen kommt eine maßgebende Rolle zu. Daher wird die frühzeitige Umsetzung effektiver Herdenschutzmaßnahmen durch Weidetierhaltende auch für die Gebiete empfohlen, in denen bislang noch keine Wolfsterritorien vorhanden sind, um Nutztierübergriffe zu vermeiden.  ...(mehr)
Location of the study sites with respect to the distribution of the large carnivores involved in the study: brown bear (Ursus arctos) and wolf (Canis lupus).

Mitbestimmung von Interessengruppen bei der Entwicklung erfolgreicher Managementpläne

25.07.2020 - Valeria Salvatori und Kollegen haben in einer Arbeit direkt vor Ort in vier europäischen Regionen, die durch die Beutegreifer Wolf und Bär direkt betroffen sind, Interessensgruppen befragt um folgende Aspekte entstandener sozialer Konflikte zu untersuchen: Die Wahrnehmung der aktuellen Situation und die Beziehung zwischen den Interessengruppen. Verfügbarkeit und Zugang zu Informationen und Kommunikation. Wirtschaftliche, ökologische und soziale Auswirkungen. Förderung der Koexistenz und Förderung von Mitbestimmungsprozessen.
Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse der Studie zusammen  ...(mehr)
Untersuchungsgebiet in den Schweizer Alpen

Das Auftreten von Wölfen wird in den westlichen Alpen von der Dichte der Rothirschpopulation bestimmt

16.06.2020 - Vorhersagen wo sich Wölfe ansiedeln werden, werden häufig nur anhand der Lebensräume getroffen. Die Dichte von Beutetierpopulationen wird dabei oft nicht berücksichtigt. Eine solche Untersuchung wurde nun von Stefanie Roder und Kollegen in den Schweizer Alpen durchgeführt.
Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse der Studie zusammen  ...(mehr)
Wolf area in Baden-Württemberg (depicted in dark grey; Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, 2018 )

Die Einstellung gegenüber und das Wissen über Wölfe unter Schülern und Schülerinnen in Baden-Württemberg

16.05.2020 - In einer Studie von Christoph Randler und Kollegen wurden Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen nach ihrer Einstellung gegenüber und ihrem Wissen über Wölfe befragt. Die Studie ergab signifikante Unterschiede bezüglich Alter, Geschlecht, und Wohnort bei der Einstellung gegenüber Wölfen.
Reinhard Hehl fasst die Ergebnisse zusammen  ...(mehr)
Figure 1. Localities where the samples were collected. Shaded area represents wolf distribution range in Serbia.

Woher kommt der hohe Anteil an Nutztieren in der Nahrung serbischer Wölfe?

30.03.2020 - Zum Überleben der letzten hundert Wölfe Italiens in den siebziger Jahren haben Müllkippen auf denen Nahrungsabfälle entsorgt wurden beigetragen. Deshalb sprach man damals auch von den Spaghettiwölfen da natürliche Beutetiere wie Rehe und Hirsche in den Abruzzen ausgerottet waren. Auch heute noch tragen Schlachterabfälle zur Ernährung von Wölfen bei.
Duško Ćirović und Aleksandra Penezić haben den Mageninhalt von 111 Wölfen untersucht, die im Rahmen der legalen Bejagung in den Jahren 2004 bis 2014 in Serbien geschossen wurden. Überraschenderweise hatten Haustiere einen Anteil von 79,4 % an der gefressenen Biomasse. Dabei entfiel der größte Teil mit 66,3 % auf landwirtschaftliche Nutztiere wobei Kühe (45,73 %) und Schweine (13,68 %) einen hohen Anteil hatten.  ...(mehr)
Abb.: Verteilung der in dieser Studie verwendeten genetischen Proben (grüne Punkte).

Zentralpolen, ein genetischer Schmelztiegel für Wölfe

10.01.2020 - Genetische Untersuchungen von Maciej Szewczyk und Kollegen an 874 Wölfen aus allen Regionen Polens sowie Litauens und den Karpaten ergaben jetzt ein differenzierteres Bild der Wolfspopulationen. Es wurden deutliche genetische Unterschiede zwischen den westpolnischen Wölfen, denen aus Litauen und denen aus den Karpaten festgestellt.  ...(mehr)
Abb.: Lage des Untersuchungsgebietes in den südöstlichen rumänischen Karpaten

Wildschweine sind die Hauptbeutetiere des Wolfs in den Karpaten Rumäniens

18.12.2019 - In Rumänien herrscht eine Situation die sich deutsche Jäger vielleicht wünschen würden. Wohingegen bei uns das Reh den größten Anteil an den Beutetieren des Wolfs hat, ist es in den südöstlichen Karpaten Rumäniens das Wildschwein. Das geht aus einer Studie von Teodora Sin und Kollegen hervor die den Anteil der Beutetiere des Wolfs anhand von Wolfskot bestimmten. Die Studie wurde in einem 600 km2 großen Gebiet in einem südlichen Sektor der Rumänischen Karpaten durchgeführt.  ...(mehr)
Bild Herdenschutzhunde bei Rindern  © BR

Welche Herdenschutzmaßnahme ist die Beste?

09.12.2019 - Antonia Bruns und Koautoren versuchen durch eine vergleichende Untersuchung experimentell durchgeführter Schutzmaßnahmen bei Nutztieren gegen Wolfsrisse herauszufinden, welche Herdenschutzmaßnahme die Beste ist. Nach einer Literaturrecherche wurden 30 experimentelle Untersuchungen die in 19 wissenschaftlichen Arbeiten beschrieben sind verglichen.
Dabei kam heraus, dass Einzäunung (66,4 – 100% reduzierte Schäden) und Abschreckung (95,9 - 100%) die effektivsten Schutzmaßnahmen sind, gefolgt von Herdenschutzhunden (42,3 - 79,4 %). Die geringste Effektivität hatte die letale Kontrolle (2,7 - 73,0 %).   ...(mehr)
Bild Phylogenie mitochondrialer DNA-CR-Haplotypen (adaptiert von Dufresnes et al. 2018)

Die letzten ihrer Art

21.11.2019 - Jahrzehnte nachdem die Menschen glaubten sie hätten die Wölfe in den Alpen ausgerottet, tauchten dort immer wieder vereinzelt Wölfe auf. Waren das die letzten Überlebenden, Einwanderer oder Tiere die aus der Gefangenschaft entwichen sind? Diese Frage untersuchten Christophe Dufresnes und Kollegen mit Hilfe von fünf Museumsexemplaren. ...(mehr)
Bild Wolfswelpen  © Cornelia Arens - KlickFaszination

Biberreiche Welpennahrung

14.11.2019 - Eine interessante Beobachtung wurde in Wolfsterritorien im Nordwesten Polens gemacht. Basierend auf der Untersuchung von Wolfskot konnten Robert W. Mysłajek und Kollegen den Anteil der Beutetiere in der Nahrung erwachsener Wölfe und deren Welpen bestimmen. Dabei kam heraus, dass Welpen einen deutlich höheren Anteil Biber (19,8 %) in ihrer Nahrung haben als die erwachsenen Tiere der Rudel (5,6 %). ...(mehr)
Diagramm Jagdstrecken Elch in Schweden  © Peter Peuker

Schweden: Untersuchungen zum Einfluss von Jagd und Wölfen auf den Elchbestand

01.11.2019 - Es gibt einen neuen Artikel in der Rubrik "Research" auf AmarokTV. Darin geht es um die Ergebnisse eines sehr interessanten Forschungsprojektes aus Schweden, dass sich damit befasst hat wie viele Elche durch Jäger und wie viele durch Wölfe in Wolfsterritorien entnommen (geschossen/erbeutet) werden. ...(mehr)
Bild Übersicht über nationale und regionale Pläne zum Schutz des Wolfes

Länderspezifische Umsetzung der Berner Konvention und der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU zum Schutz des Wolfs

01.09.2019 - Am Beispiel des Schutzes von Wurfhöhlen und Rendevouz-Plätzen untersuchten Victor Sazatornil und Kollegen wie internationale Vorschriften national und regional umgesetzt werden. In ihrer Studie untersuchten Sazatornil und Kollegen 43 Wolfmanagementpläne und Verordnungen aus 18 europäischen Ländern und 16 Regionen.  ...(mehr)
Wolfsgebiete in Finnland, in denen Angriffe stattgefunden haben (n = 11) im Zeitraum 2010–2015, für die detaillierte Daten zu Angriffen auf Haushunde verfügbar waren.

Wolfsangriffe auf Jagdhunde

11.10.2019 - Wolfsangriffe auf Jagdhunde sind ein großes Problem in Nordeuropa. Von der Leine gelassene Jagdhunde werden, wie rudelfremde Wölfe, als Eindringlinge in Wolfsterritorien gesehen und von den residenten Wölfen bekämpft. 
Eine finnische Studie von Tikkunen und Kojola hat nun untersucht ob diese Beobachtungen auch auf angegriffene Jagdhunde übertragen werden können.  ...(mehr)
Foto © Stefan Seidel

Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung sieht die Rückkehr der Wölfe positiv

12.09.2019 - Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung hält die Rückkehr der Wölfe für eine gute Sache, berichten Senckenberg-Wissenschaftler*innen aktuell im Fachmagazin „Biological Conservation“. Eine neutrale Haltung zur Rückkehr der Wölfe haben demgegenüber Bewohner*innen des Landkreises Görlitz, in dem sich Wölfe schon lange angesiedelt haben. Da jedoch beide Gruppen gar keinen bis kaum direkten Wolfkontakt haben, wird ihre Einstellung vorwiegend durch Medien geprägt. Personen, die ihre Informationen nicht nur aus den Medien, sondern auch aus Büchern – oder im Landkreis Görlitz vom Kontaktbüro „Wölfe in Sachsen“ – bezogen, haben insgesamt eine positivere Einstellung zum Wolf. ...(mehr)
Bild Schutzstatus des Wolfes in Europa © Ole Neumann/Jennifer Dubrulle

Wie können Wölfe in den von Menschen dominierten Landschaften Europas geschützt werden?

19.08.2019 - Die derzeitige Rückkehr der Wölfe in von Menschen dominierten Landschaften stelle eine große Herausforderung für den Schutz dieser Tierart dar, sagt Naturschutzbiologe Privatdozent (PD) Dr. Marco Heurich von der Universität Freiburg. Er betont, dass die Erhaltung der Wölfe in diesen Landschaften Konflikte über die Tötung von Nutztieren, die Konkurrenz mit Jägerinnen und Jägern und die menschliche Sicherheit hervorrufe. Denn die Frage, wie Menschen mit Raubtieren koexistieren können, löse starke Emotionen aus. Auf Basis dieser Beobachtungen hat ein Team von Wissenschaftlern um Dr. Dries Kuijper vom Säugetierforschungsinstitut der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Białowieża/Polen das vorhandene Wissen über den Umgang mit freilebenden großen Fleischfressern in Europa und anderen Teilen der Welt analysiert. ...(mehr)
Bild Visual representation of management interventions to mitigate wolf × dog hybridization, explored in a Delphi study with a group of selected experts (n = 42)

Wie soll künftig mit Wolf-Hund Hybriden umgegangen werden?

21.05.2019 - Diese Frage stellten sich Valerio Donfrancesco und Kollegen und gaben sie weiter an Wolfsforscher. Im Rahmen einer sogenannten Delphi-Studie wurden insgesamt 42 Wissenschaftler, die zu diesem Thema publiziert haben, befragt. Eine Delphi-Studie soll zukünftige Ereignisse, Trends, technische Entwicklungen und dergleichen möglichst gut einschätzen. Konsens bestand bei den meisten (32/40) in der Verhinderung menschlich verursachter Hybridisierung. Einig waren sich die meisten Experten auch darin (30/42), Hybriden aufgrund ihres genetischen Profils zu identifizieren. ...(mehr)
Bild Woher kommen die Wölfe in Dänemark? - Quelle: U. Wotschikowsky

Der erste illegale Abschuss eines Wolfs in Dänemark

15.05.2019 - In einem Diskussionsbeitrag zum illegalen Abschuss eines Nachkommens des ersten dänischen Wolfspaares, fordern Sonne und Koautoren eine öffentliche und sachliche Diskussion zur Rückkehr des Wolfs nach Dänemark. Wie in anderen Ländern auch, so wird in der dänischen Öffentlichkeit behauptet, die eingewanderten Wölfe seien Wolf-Hund Hybriden und nicht von alleine nach Dänemark gekommen obwohl diese Behauptungen nicht dem wissenschaftlichen Stand entsprechen. ...(mehr)
Bild Evolution of the numbers of detected wolves in Switzerland in space and time.

Wolf-Hund Hybriden bei Schweizer Wölfen

16.01.2019 - Es wird oft behauptet, einwandernde Wölfe seien gar keine echten Wölfe, sondern Wolf-Hund Hybriden. Kreuzungen zwischen Wölfen und Hunden kommen in Gebieten vor, die einen hohen Anteil an freilebenden Hunden haben. Das sind insbesondere Länder der Mittelmeerregion wie Spanien, Italien und Griechenland. In Spanien und Italien beläuft sich der Anteil an Wölfen, die auf Wolf-Hund Kreuzungen zurückzuführen sind, auf bis zu 6,5% und in Griechenland auf 10-14%. Hybridisierungen treten in der Regel nur in einer Richtung auf, wobei sich weibliche Wölfe mit männlichen Hunden verpaaren. ...(mehr)
Bild Sectors of wolf protection/management in the Iberian Peninsula

Die Bejagung iberischer Wölfe könnte ihre Ausbreitung verhindern

22.11.2018 - Nach den in Teilen der iberischen Halbinsel geltenden Regeln der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (Anhang V) dürfen in Gebieten mit der höchsten Wolfspräsenz, im Nordwesten nördlich des Flusses Douro, Wölfe bejagt werden. Nach Anhang V ist das erlaubt, so lange die Population nicht gefährdet wird. In den Jahren zwischen 1986 und 1988 sowie zwischen 2012 und 2014, gab es in Spanien 294 bzw. 297 Wolfsrudel.  ...(mehr)
Bild Estimated wolf range in the Iberian Peninsula in 2005 and in the 1970s.

Ungewöhnliches Territorialverhalten der Wölfe in Spanien und Portugal

20.09.2018 - Die Wiederbesiedlung Mittel- und Westeuropas durch die Wölfe ging hauptsächlich von der italienischen und der polnischen Population aus. Warum die Individuen-starke spanische Population nicht dazu beigetragen hat ist eine Frage der aktuellen Diskussion.  ...(mehr)
Bild Wölfe © Cornelia Arens - KlickFaszination

Extraterritoriale Ausflüge italienischer Wölfe

08.08.2018 - Ein „Global Positioning System“ (GPS) hilft uns zu navigieren und hilft auch die Position einzelner markierter Wölfe zu bestimmen. Mittels GPS-Halsbändern bei 11 italienischen Wölfen in einem durch Wölfe dichtbesiedelten Gebiet in den Abruzzen konnten in den Jahren 2007 bis 2010 ihre Positionen innerhalb und außerhalb der Heimatterritorien bestimmt werden.  ...(mehr)
Bild Wolf  Canis lupus - Bern Convention & Habitats Directive

Einrichtung von Zonen zur Lösung des Wolf-Mensch Konflikts

06.08.2018 - Generell können unterschiedliche Zonen beschrieben werden in denen Wölfe leben. Solche in denen Wölfe eher willkommen sind, darunter fallen Nationalparks und größere militärische Übungsgebiete, und solche in denen Wölfe eher nicht willkommen sind. Darunter fallen Gebiete mit intensiver Nutztierhaltung sowie Siedlungsgebiete. Auf der Basis der Berner Konvention (BK) von 1979 und 
der Habitat Richtlinie (HR) aus dem Jahr 1992 untersucht eine von Arie Trouwborstpublizierte Arbeit, wieweit legale Möglichkeiten zur Einrichtung sogenannter „no-go“ Zonen und sogenannter „low-densitiy“ Gebiete für große Beutegreifer in Europa bestehen.  ...(mehr)
Bild Wolf  © Cornelia Arens - KlickFaszination

Verlust der genetischen Variabilität in der westeuropäischen Wolfspopulation

01.08.2018 - Die Verfolgung des Wolfes durch den Menschen in Westeuropa hatte einen großen Einfluss auf die genetische Variabilität innerhalb der Population. Eine hohe genetische Variabilität schützt Populationen vor Inzucht und der damit verbundenen geringeren Vitalität und Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten. Für die Untersuchung der genetischen Variabilität innerhalb existierender 
Wolfspopulationen kann man auf Proben zurückgreifen, aus denen DNA isoliert werden kann. Diese vergleichen aber nur die heute existierende Variabilität.  ...(mehr)
Bild Tschechoslowakischer Wolfshund  © Margo_CzW/Wikipedia

Wieviel Wolf ist im Tschechoslowakischen Wolfshund ?

13.07.2018 - Der Tschechoslowakische Wolfshund (TW) ist eine seit 1999 von der FCI (Federation Cynologique Internationale) anerkannte Hunderasse. Sie entstand im Rahmen eines militärischen Experiments in den fünfziger Jahren durch gezielte Kreuzung wolfsähnlicher Hunde mit Karpathenwölfen. Nach der FCI Eintragung der Rasse sind Kreuzungen des TW mit Wölfen oder Hunden nicht mehr erlaubt. In einer
Studie haben Caniglia und Kollegen untersucht welche Gene im TW vom Wolf und welche vom Hund stammen. ...(mehr)
Bild Wölfe © Cornelia Arens - KlickFaszination

Arme Länder und der Wolf 

27.04.2018 - Der Frage ob nur ärmere Länder sich den Wolf leisten können ist eine Arbeit von Ilpo Kojola und Kollegen nachgegangen. In dieser Arbeit wurden die großen Beutegreifer Luchs und Braunbär mit einbezogen und es wurden die Populationsgrößen dieser Arten mit dem Bruttosozialprodukt der Länder verglichen in denen sie vorkommen. Dabei wurde gefunden, dass nur beim Wolf eine Korrelation zwischen zunehmendem Bruttosozialprodukt und abnehmender Wolfsdichte beobachtet wird. ...(mehr)
Bild Locations of the two study areas in north-eastern France

Akustisches Wolfsmonitoring

12.04.2018 - Kamerafallen sind eine bekannte Methode beim Monitoring um Informationen über Wölfe in einem Gebiet zu erhalten. Wie sieht es aber mit akustischen Fallen aus? Sind diese geeignet zum Wolfsmonitoring? Dieser spannenden Frage sind Morgane Papin und Kollegen nachgegangen. Wölfe sind besonders gut für das akustische Monitoring geeignet, da sie innerhalb eines Rudels und zwischen Rudeln durch ihr charakteristisches Heulen kommunizieren. Dadurch können einzelne Rudel und sogar individuelle Wölfe identifiziert werden. ...(mehr)
Bild Wolfsausbreitung in Frankreich © Julie Louvrier

Wolfsausbreitung in Frankreich

30.03.2018 - Der Wolf ist Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts aus Italien nach Frankreich eingewandert und hat sich zuerst im Mercantour Nationalpark in den französischen Alpen niedergelassen. Mittlerweile sind Wölfe in den nördlichen Vogesen und in den Pyrenäen angekommen. Basierend auf Wolfssichtungen in den Jahren 1994 bis 2016 haben Julie Louvrier und Kollegen die Ausbreitung des Wolfs in Frankreich dokumentiert. ...(mehr)
Bild Biber © Per Harald Olsen

Der Biber als Beutetier des Wolfs

02.03.2018 - Ein Wolf der im Jahr 2013 in den Niederlanden tot am Straßenrand gefunden wurde, hatte als seine letzte Mahlzeit einen Biber gefressen. Dieses Ereignis zeigt, dass der Biber zu den natürlichen Beutetieren des Wolfs gehört. Dies zeigt auch eine Arbeit von Thomas D. Gable, der in einem Übersichtsartikel Daten zum Biber als Beutetier des Wolfs zusammengetragen hat. In diesem Artikel wird gezeigt, dass Biber am ehesten vom Wolf gerissen werden, wenn sie sich zur Nahrungsaufnahme an Land befinden. ...(mehr)
Bild Wölfe © Cornelia Arens - KlickFaszination

Der Wolf in regionalen und nationalen Zeitungen Frankreichs

22.02.2018 - Seit der ersten Einwanderung des Wolfs in Frankreich im Jahr 1992 wird dort das Thema in den Zeitungen aufgegriffen. Wie das Thema der Wolfszuwanderung inhaltlich in einem Zeitraum von 11 Jahren (1993-2014) in einer regionalen (NiceMatin) und einer nationalen (LeMonde) Zeitung behandelt wird, berichtet ein Artikel in der Zeitschrift Biological Conservation. Dazu wurden insgesamt 148 Artikel für LeMonde and 742 für NiceMatin gesammelt und analysiert. ...(mehr)
Bild Wölfe © Cornelia Arens - KlickFaszination

Wolfsgebiete in Schweden

21.02.2018 - In den Jahren 2001 bis 2015 ist die schwedische Wolfspopulation von anfangs 10 auf etwa 60 reproduzierende Rudel bzw. Paare gewachsen. Schweden wurde bezüglich des Wolfmanagements aus politischen und wirtschaftlichen Gründen in drei Regionen eingeteilt. Eine nördliche, eine zentrale und eine südliche Managementzone. In der nördlichen wird die Wolfsausbreitung eingeschränkt da dort die größten Konflikte mit der Rentierzucht durch die Bevölkerungsgruppe der Samen bestehen. ...(mehr)
Bild Wildschweine

Der Wolf ist nicht Überträger der Afrikanischen Schweinepest

06.02.2018 - Seit einigen Wochen kursiert in den sozialen Medien ein Schreiben, in dem behauptet wird, der Wolf würde die Afrikanische Schweinepest (ASP) übertragen. Das Schreiben entbehrt jeglicher Sachkenntnis und enthält frei erfundene Behauptungen. ...(mehr)
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