Wölfe und Wissenschaft -
Wie soll künftig mit Wolf-Hund Hybriden umgegangen werden?

21.05.2019 - Diese Frage stellten sich Valerio Donfrancesco und Kollegen und gaben sie weiter an Wolfsforscher. Im Rahmen einer sogenannten Delphi-Studie wurden insgesamt 42 Wissenschaftler, die zu diesem Thema publiziert haben, befragt. Eine Delphi-Studie soll zukünftige Ereignisse, Trends, technische Entwicklungen und dergleichen möglichst gut einschätzen. Konsens bestand bei den meisten (32/40) in der Verhinderung menschlich verursachter Hybridisierung. Einig waren sich die meisten Experten auch darin (30/42), Hybriden aufgrund ihres genetischen Profils zu identifizieren. Dazu muss ein genetischer Schwellenwert etabliert werden der bestimmt, wann ein individuelles Tier ein Hybrid ist. 
Bild Visual representation of management interventions to mitigate wolf × dog hybridization, explored in a Delphi study with a group of selected experts (n = 42)
Die Experten waren sich im Einsatz präventiver Maßnahmen zur Verhinderung von Wolf-Hund Hybridisierungen einig (30/42). Einig waren sich die Experten auch darin, bei festgestellten Wolf-Hund Hybriden einzugreifen wenn es sich um eine kleine, sich gerade etablierende Wolfspopulation handelt (27/42). Uneinigkeit herrschte in der Behandlung von Wolf-Hund Hybriden in großen und stabilen Wolfspopulationen. Außerdem herrschte bei der anzuwendenden Methode wie Einfangen und Haltung in Gefangenschaft, Einfangen sterilisieren und frei lassen oder bei der letalen Entnahme Uneinigkeit.

Quelle: Donfrancesco et al. (2019) Unravelling the Scientific Debate on How to Address Wolf-Dog Hybridization in Europe. Frontiers in Ecology and Evolution 7:17

Link (kompletter Artikel): 

Zusammenfassung: Reinhard Hehl
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